Archiv der Kategorie: Anfänger Themen

Interessante Themen für den Medaka Neuling & Interessierten!

Projekt Medaka Mini Teich im Weinfass

Gast Autor: Alexander Barschfan Aqualive (D)

Vorwort

Hallo , Ich bin Alexander und bin Aquaristik Blogger und Youtuber auch unter den Namen Barschfan Aqualive bekannt . Ich möchte euch über mein Medakaprojekt berichten . Ich kam letztes Jahr im Sommer 2019 auf die Idee selber ein Medaka-Miniteich selber zu erstellen und Medeka zu halten . Dafür musste ich mich natürlich mit der Materie Medaka auseinandersetzen, um die Medaka natürlich so artgerecht wie möglich halten zu können.

Projekt Medaka Miniteich

Ich wollte das Ganze, aber nicht so einfach machen , da wollte ich schon etwas ausgefallenes , oder sagen wir es mal so etwas anderes haben , als ein Mörtelkübel, oder der Gleichen . Also entschied ich mich für ein Weinfass aus Echtholz ( in dem Fall war es Eiche ). Okay im Mai 2020 fing , dann das erste Verfahren an , nämlich das Weinfass zu waschen und zu wässern . Das Problem ist im Normalfall würde dieser Prozess Monate dauern, bis die Weinrückstände raus sind und solange konnte ich natürlich nicht warten , weil ich das ja über mein Youtube Kanal laufen lassen wollte per Video. Also gut ,dann machte ich mich schlau, wie man diesen Prozess beschleunigen könnte und tatsächlich habe ich was gefunden. Man kann das ganze mit Natronkabonat oder Sodawaschmittel beschleunigen.

Winfass beim Befüllen mit Natronkabinat und Sodawaschmittel

Also gesagt und getan habe ich das ausprobiert . Ich habe zur Sicherheit beides als Kombination gemacht und es war ein voller Erfolg. Nach nur vier Wochen und mehrfacher Anwendung habe ich es geschafft , die Weinreste rauszubekommen , dann ging es zur Einrichtung. Ich habe zur Eineichtung einmal einen 25 Kg Sack Kies geholt, mehrere Pflanzenkörbe (extra für Teichpflanzen ) , mehrere Teichpflanzen (wie z.B Rohrkolben, Schilf, Sumpfampfer und zwei weitere Sorten wo ich jetzt leider nicht mehr den Namen weiß ) und neun Pflastersteine aus Beton (9,5×20 ) geholt . Ich habe zunächst den Kies gut gewaschen damit die Kalkrückstände und der Feinstaub raus gehen , und damit das Wasser nachher nicht so extrem Trüb wird . Danach habe ich parallel Wasser und den Kies in den Weinfass getan . Daraufhin begann ich die Pflanzenkörbe schon mal mit etwas Kies zu bedecken ,damit die Pflanzen etwas höher stehen . Das hat einfach den Grund damit sich die Wurzeln besser verankern können.

eingerichtetes Weinfass, bereits mit Pflanzen bestückt

Danach habe ich in dem großem Pflanzenkorb die Teichpflanzen positioniert und dann mit dem Kies rund um jede Pflanze verteilt ,um diese zu stabilisieren. Der Rest machen dann die Pflanzen selber . Und das habe ich dann mit jeder Pflanze gemacht,dann begann ich , dann mit den Pflastersteinen (9,5×10 cm ) eine Art Steg zu bauen, damit ich die Pflanzenkörbe auf die jeweilige gewünschte Höhe darauf stellen konnte . Als ich dann damit fertig war , kontrollierte ich , ob sie auch stabil standen , damit nichts umkippen konnte . Ich begann dann die fertigen Pflanzenkörbe auf die gebauten Stege darauf zustellen . Als letzten Schritt habe ich noch ein paar Muschelblumen (Schwimmpflanze) hinzugefügt und fertig war das Ganze.

Nach ca. drei Wochen Einlaufzeit fing dann das Wasser an zu stinken . Ich dachte mir noch so ,,Hoffentlich muss ich nicht alles auseinander nehmen “ .Tja wie ich es mir gedacht hatte musste ich alles auseinander nehmen, um die Ursache herauszufinden, was da am gammeln war . Gesucht und gefunden zwei Teichpflanzen waren an am faulen bzw. deren Erde war am faulen . Ich habe dann die Pflanzen rausgeholt und sie gegen zwei weitere Teichpflanzen ausgetauscht und das komplette Wasser wurde gewechselt . Nach ca 3 Tagen habe ich dann einen Wassertest gemacht, um zu schauen wie stabil die Werte sind und die Werte waren stabil. Folgende Werte waren wurden gemessen: PH:7,3 No3: 3,4 / NO2:0 / GH:8 / KH:6 / No2 und No3 Ammoniak:0. Die Werte sind bis heute stabil . Und ich denke bald können die Medaka da einziehen. Im Umkehrschluss muss ich sagen es steckt Arbeit drinne, da ein Weinfass (Echtholz ) doch etwas anderes als ein Mörtelkübel oder eine Zinkwanne ist . Es ist mit mehr Arbeit verbunden , aber das lohnt sich es ist ein echter Hingucker und es hält ewig,wenn es einmal gut eingelaufen ist , dann läuft es stabil . Das war mein Projekt ich hoffe es hat euch gefallen .

Mit den besten Grüßen Alexander Barschfan Aqualive

UKIDAMA vom Gebrauchsgegenstand zur Medaka Teich Zierde

Autor: Axel Eywill (D)

In Japan ursprünglich größer als Schwimmer für Fischernetze aus Glas hergestellt. Sind Ukidama mittlerweile auch als kleinere Zierkugeln in Japan sehr beliebt. Man nutzt sie zum Beispiel dort in Medaka Miniteichen. Mittlerweile findet auch die internationale Medaka Fangemeinde außerhalb Japans immer mehr Gefallen an den teilweise handbemalten Kugeln für den Miniteich.

Orginal Ukidama in Japan als Schwimmer für Fischnetze

Geschichte

Um 1910 begann man in Japan die Glaskugeln als Schwimmer speziell für Netze in der Tiefsee Fischerei zu verwenden. Teilweise kamen sie auch aus Taiwan, Korea und China. Seit Jahren werden sie auch in Japan hergestellt. Im Japanischen sind die Schwimmer als Ukidama (浮 き 玉, Bojenkugeln) oder Bindama (ビ ン 玉, Glaskugeln) bekannt.

Mittlerweile gibt es auch japanische Firmen die kleinere Varianten für Privatleute herstellen. Oft aus Keramik, aber auch aus Glas. Die Glaskugeln werden teilweise in Kleinstauflage und in unterschiedlichen Größen hergestellt und sind oft handbemalt, also kleine Kunstwerke.

Dem Zauber dieser Kugeln bin ich erstmals 2018 in Lucca verfallen, während der dort stattfindenden italienischen Medaka Show. Roberto Pellegrini hatte sie in verschiedenen Medaka Show Teichen plaziert und auch Exemplare zum Kauf angeboten.

Ich habe mir damals welche mitgenommen. Allerdings aus Keramik. Neben dem Aussehen haben sie auch einen kleinen Nutzeffekt wie ich die letzten Winter feststellen konnte. Soweit überhaupt vorhanden, froren die Miniteiche nicht ganz zu. Dort wo sich die Kugeln befanden blieb der Miniteich um die Kugeln herum eisfrei. Allerdings waren die Winter bei mir nicht wirklich streng. Ich sehe die Kugeln auch nur als schöne Zierde oder Accessoire und gewissen Blickfang in den Medaka Kübeln!

Ukidama aus Keramik in Kombination mit Medaka

Wo bekommt man UKIDAMA?

Nun schwimmende Glas- oder Keramik Kugeln für Teiche bekommt man natürlich online oder teilweise auch in Garten Centern. Sicher teilweise auch günstiger als die japanischen Varianten. Aber ob sie den Reiz der japanischen Originale haben mag dahingestellt sein, und muss auch jeder für sich enscheiden.

UKIDAMA privat aus Japan importieren?

Aktuell bekommt man UKIDAMA in unterschiedlichen Größen und Material bei Roberto Pelegrini in seinem Online Shop, oder halt über japanische Freunde wie ich diesem Fall. Allerdings ist das auch so eine Sache. In Japan gibt es unterschiedliche Hersteller von UKIDAMA und meist kommen pro Kugel (speziell bei den Glaskugeln), noch Inlands Versandkosten in Japan dazu, die teilweise den Kaufpreis der jeweiligen Kugeln auch einmal übersteigen können. Nur bei Mehrbestellungen ist der Inlandsversand dann kostenlos.

Ukidama Sortiiment Keramik aus Japan

Aber auch die internationalen Versandkosten aus Japan sind nicht ganz billig, so das man schnell auch über den aktuellen Freibetrag für private Packetsendungen aus Japan (ACHTUNG! Gilt nur für Deutschland!) von derzeit umgerechnet 150 Euro kommt, zumal die Versandkosten mit in den Zollfreibetrag eingerechnet werden. Bei mir waren das gerade umgerechnet 34 Euro Versandkosten. Damit lag die Sendung über den Freibetrag und es wurden Zoll & EUSt. fällig. Also vorab den Wert in japanischen Yen umrechnen. Bei Zahlung via Paypal kommt noch die Währungsgebühr dazu, die ebenfalls in den Zollwert mit reinläuft. Also einige Dinge zu berücksichtigen.

Die Eientwicklung beim Medaka in Bildern

Autor: Maggie Haller ( AUT)

Einer der Gründe, warum ich Medaka so liebe, ist, dass man die Entwicklung der Fischlarven durch die durchsichtige Eihülle super beobachten kann. Dazu gibt es eine ausgezeichnete Publikation, in der die einzelnen Phasen der Embryonalentwicklung des Medaka inklusive Abbildungen beschrieben sind. Das ist aber alles sehr wissenschaftlich, also habe ich eine abgespeckte Version davon erstellt.

Das Alter eines Medaka misst man übrigens am besten in seiner Körperlänge! Egal ob im Ei oder schon draußen. Die Entwicklingsdauer kann nämlich je nach Temperatur stark variieren und ist somit kein guter Richtwert.

Übrigens lässt sich zwar mit freiem Auge einiges erkennen, ich empfehle aber trotzdem eine Lupe oder – ein bisschen moderner – ein Makroobjektiv. 

Von der Befruchtung bis zum Schlupf…

0- 12 Stunden: Viele kennen es bestimmt noch aus dem Biologieunterricht: Die erste Zellteilung, dann die zweite, dritte… bis ein vielzelliger Zellhaufen entsteht, die Morula. Dieser formt erst eine Blase aus mit einer einzigen Zellschicht als Außenwand. Diese sogenannte Blastula stülpt sich um, sodass die dreischichtige Gastrula entsteht. Ab diesem Zeitpunkt hat der Embryo eine klar definierte Vorder- und Rückseite. 

Der Entwicklungsbiologe Lewis Wolpert sagte dazu „Es ist nicht die Geburt, die Hochzeit oder der Tod, sondern die Gastrulation, welche in Wirklichkeit der wichtigste Zeitpunkt in deinem Leben ist.“ In den drei Schichten der Gastrula finden sich die Grundlagen der Organentwicklung in den folgenden Stufen.

Im Ei kann man mit etwas Glück den Zellhaufen erkennen – vor allem sieht man aber die Öltröpfchen, die sich auf einer Seite im Ei sammeln.

1-3 Tage: Aus der Gastrula formt sich der Embryo. Gleich zu beginn setzt die Entstehung des Gehirns und Nervensystems ein. Ziemlich früh entstehen außerdem unvollständige Augen und auch die Anlage für das Herz wird bald gebildet. Ein wichtiger Meilenstein ist das Einsetzen des Herzschlages, das man mit einem Hilfsmittel gut im Ei erkennen kann! Bei warmen Temperaturen geschieht das bereits am zweiten Tag. Außen auf dem Dottersack erscheinen zu dieser Zeit schwarze Punkte (Melanophoren). 

4-5 Tage: In der Zeit in der der Embryo 3/4 bis die volle Länge des Dotters umspannt, beginnen sich die Kiemen, Ohren, Nieren und Schwimmblase zu entwickeln. Auch bei den Augen sieht man große Veränderungen. Sie sind jetzt auch mit freiem Auge erkennbar. Wie weit der Schwanz um den Dotter reicht, ist generell ein guter Maßstab dafür, wie weit er Embryo entwickelt ist. Selten, aber doch bewegt sich der Embryo.

6-8 Tage: Wenn die Schwanzspitze den Bereich zwischen den Augen erreicht, ziehen sich auch die Farbzellen über die gesamte Körperlänge. Diese Färbung ist allerdings abhängig von der Zuchtform. Wer sehr gute Augen hat, kann sogar ohne Hilfsmittel Organe und den Blutkreislauf beobachten. Jetzt erst beginnt die Entwicklung von Milz und Flossen. Mit etwas Glück erkennt man auch die gelb bis gelb-grünliche Gallenblase. Währenddessen bewegt sich die Schwanzspitze weiter an den Augen vorbei und der Platz im Ei wird immer knapper.

9-10 Tage: Augen, Flossen und der Mund bewegen sich nun sehr häufig und die Embryonen drehen sich öfter im Ei um. Wenn die Schwanzspitze die Brustflossen erreicht, ist es höchste Zeit für den Schlupf. Mit einer Drehung reißen die Medakalarven die Eihülle auf und schlüpfen – mit dem Schwanz voran. 

Direkt nach dem Schlupf tragen die Medaka noch einen Dottersack mit sich rum, den sie in den ungefähr den nächsten 24 Stunden komplett aufbrauchen. Hinter dem Kopf auf der linken Seite der Wirbelsäule kann man als roten Punkt die Milz erkennen. Die frisch geschlüpften Medakababies sind noch keine vollständig entwickelten Fische, sondern Fischlarven. Flossen und Verdauungstrakt sind noch unterentwickelt. Erst, wenn die Fische 1.5 bis 2.5 cm lang sind, sind sie vollständig entwickelt und das Larvenstadium abgeschlossen. 

Pfanzen Beispiele für einen Medaka Miniteich

Autor: Axel Eywill (D)

Vorwort

Die Medaka Fangemeinde wächst weltweit langsam aber sicher. Speziell im deutschsprachigen Raum seit knapp 1 Jahr auch vermehrt aus der Fangemeinde der Miniteich Besitzer. Natürlich ist nicht jeder Miniteich von der Größe für Medaka geeignet, aber dazu wird es demnächst auch noch einen sspeziellen Magazin Beitrag geben. Beim Miniteich ist natürlich eine der häufigsten Fragen, welche Pflanzen unabhängig ob nun Medaka eingesetzt werden oder nicht, für solch einen Miniteich denn geeignet sind? Hier eine kleine Auswahl die natürlich nicht vollständig ist und sein kann. Aber zumindest Anregungen bietet!

Alle Jahre wieder zur Outdoor Saison Eröffnung fragen sich die Medaka Besitzer oder aus der Miniteich Fraktion welche Bepflanzung sich für Ihren Miniteich oder Kübel eignen. Nun neben Wasserpflanzen (zB. Wasserpest, Hornkraut) kann man auch gut Sumpfpflanzen oder Schwimmpflanzen (zB. Muschelblumen) verwenden. Schwer zu bekommen ist meist die Zwerg Seerose. Hier eine kleine Übersicht an Pflanzen die für einen Medaka Miniteich geeignet sein könnten!

Blühende afrikanische Wasserähre (Aponogeton distachios)

ACHTUNG! Viele Pflanzen werden vom Medaka gerne zum Ablaichen verwendet- Spezill bei Pflanzen wie dem Hornkraut oder Nixkraut wird es schwierig Eier zu finden oder gar abzusammeln, da sie schwer zu erkennen sind. Da ist sehr viel Geduld gefragt!

Indische Seekanne (Nyumphoides indica var. Yellow)

Beispiele an geeigneten Wasser und Teichpflanzen:

  • Seekannen Arten (Nymphoides species)
  • Zwerg Seerose (Nymphaea pygmaea)
  • Afrikanische Wasserähre (
  • Kanandische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Hornkraut (Ceratophyllum demersum)
  • Quirlblättrige Tausendblatt (Myriophyllum verticillatum)
  • Fieber- oder Bitterklee (Menyanthes trifoliata)
  • Herzblättrige Hechtkraut (Pontederia cordata)
  • Kleiner Büschelfarn (Salvinia auriculata)
  • Wassernuss (Trapa natans)
  • Nixkraut (Najas guadalupensis) ab niedriger zweistelliger Wassertemperatur!

Beispiel eines Miniteichs mit Zwergseerosen (Nymphaea pygmaea)

Miniteich mit Nymphoides indica Variante

Methylenblau in der Medakazucht

Autor: Maggie Haller (AUT)

Diesen Artikel habe ich bereits letztes Jahr verfasst, dennoch sind Mittelchen wie Methylenblau weiterhin beliebt in der Medakazucht. Selbst in Protokollen für die Laborhaltung und -zucht wird Methylenblau empfohlen. Dabei ist es ziemlich interessant, dass es gar nicht so viele Belege für die Wirksamkeit gibt.

Aber: Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Methylenblau (MB) lassen sich nicht verallgemeinern und sind von Fischart zu Fischart unterschiedlich. Im schlimmsten Fall richtet man mit der falschen oder ungenauen Dosierung sogar Schaden an. Dazu kommt, dass MB auch für den Menschen nicht ganz ungefährlich ist. Es gibt super Alternativen gegen Laichverpilzung, durch die die Verwendung von MB eigentlich nicht notwendig ist: Zum Beispiel Wasserwechsel und/oder Salz. Wenn man – aus welchem Grund auch immer – gar nicht um die Verwendung von MB herumkommt, sollte die Behandlungsdauer immer so kurz wie möglich gehalten werden.

Bei Park et al. (2019) führte Methylenblau zu einer geringeren Überlebensrate der Eier – die Einsatzkonzentration war aber auch um ein Vielfaches höher, als wir normalerweise verwenden würden. Also schauen wir uns einmal Studien an, bei denen die Einsatzkonzentration näher an den empfohlenen 2 mg/L liegt:

Chambel et al. (2014) haben Eier vom Zebrabärbling (D. rerio), Trauermantelsalmler (G. ternetzi) und Skalar (P. scalare) mit Konzentrationen von 0.5 bis 3 mg/L inkubiert. Die Skalare lasse ich außen vor, da die Schlupfrate der Kontrollgruppe beinahe 0 ist und somit die Ergebnisse nicht aussagekräftig sind. Bei den übrigen beiden Arten kommt die Studie zu komplett unterschiedlichen Ergebnissen! Während es beim Trauermantelsalmer bei 3 mg/L zu einer eindeutigen Verbesserung der Schlupfrate kam, gibt es beim Zebrabärbling keinen Unterschied zur Kontrollgruppe ohne MB.

Yeasmin et al. (2016) machte einen ähnlichen Versuch mit Karpfen (C. carpio) und MB-Konzentrationen von 1-5 mg/L. Dabei waren eine Verbesserung der Schlupfrate bei 1 und 3 mg/L und eine Verschlechterung bei 5 mg/L zu erkennen. Als Referenz ist ein Bild angehängt: die ersten drei Küvetten zeigen 2, 3 und 5 mg/L. Besonders kritisch sehe ich dementsprechend auch das Verdünnen „nach Augenmaß“ – zumindest traue ich mir nicht zu, nach Farbintensität die 3 und die 5 mg/L zu unterscheiden – was (beim Karpfen) bereits den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmacht!

In allen Büchern zur Fischmedizin, die ich kenne, wird Methylenblau, wenn überhaupt, nur kurz angesprochen – meistens als Mittel gegen Nitritvergiftung. Khoo (2000) schreibt sogar explizit, dass es nicht ausreichend Belege gibt, dass eine Verwendung von MB gegen Laichverpilzung helfen würde.

Dabei gibt es etliche gute Alternativen. Gerade für Medakazüchter wird interessant sein, dass Yeasmin et al. (2016) beobachten konnten, dass Kochsalz (NaCl) gleich gut wirkt, wie MB. 1g/L NaCl führte zu einer ähnlich guten Schlupfrate wie 1 mg/L MB und auch die Hemmung des Bakterienwachstums war ähnlich. (Natürlich muss auch beim Salz abgewogen werden, ob eine Fischart dieses verträgt).

Gründe, die für die Verwendung von MB sprechen, gibt es also eher wenige. Im Gegenteil, Studien belegen, dass neben akuter und Langzeittoxizität, bei Fischen auch teratogene Effekte (Fehlerhafte Entwicklung) auftreten. So gab es bei Skalaren Probleme mit der Schwimmblase und bei amerikanischen Dickkopfelritzen (Pimephales promelas) kam es zu schlechterem Wachstum.

Als Photosensibilisator greift MB in Verbindung mit Licht die Zellen an. Das bedeutet auch, dass alle Werte nur mit großer Vorsicht genossen werden können, da Licht MB um ein vielfaches aggressiver macht. Darüber hinaus wird MB nach GHS als irritierend und korrosiv eingestuft, es kann also auch für den Menschen schädlich sein.

Meine persönliche Empfehlung ist immer, auf Zusätze zu verzichten. Stattdessen wählt man am besten einfach ein etwas größeres Gefäß, wechselt regelmäßig das Wasser und wäscht sich vor dem Hantieren mit den Eiern gut die Hände mit Seife.

Verdünnngsreihe Methylenblau

Quellen:

Chambel, J., Costa, R., Gomes, M., Mendes, S., Baptista, T., & Pedrosa, R. (2014). Hydrogen peroxide, iodine solution and methylene solution highly enhance the hatching rate of freshwater ornamental fish species. Aquaculture International, 22(6), 1743-1751. doi: 10.1007/s10499-014-9779-1

Khoo, L. (2000). Fungal diseases in fish. Seminars in Avian and Exotic Pet Medicine, 9(2), 102-111. doi: 10.1053/ax.2000.4623

Kinoshita, M., Murata, K., Naruse, K., & Tanaka, M. (2009). Medaka: Biology, Management, and Experimental Protocols. John Wiley & Sons.

Methylene blue. (n.d.). Retrieved from https://pubchem.ncbi.nlm.nih.gov/compound/Methylene-blue on 23.11.2019.

Noga, E. J. (2010). Fish Disease: Diagnosis and Treatment. Somerset: Wiley.

Park, I.-S., Baek, S.-W., & Moon, K. H. (2019). The Sterilization Effect of Methylene Blue, Formalin, and Iodine on Egg and Adult Stage of Marine Medaka, Oryzias dancena. Development & Reproduction, 23(3), 199-211. doi: 10.12717/dr.2019.23.3.199

Rifici, L. M., Cherry, D. S., Farris, J. L., & Cairns, J. (1996). Acute and subchronic toxicity of methylene blue to larval fathead minnows (Pimephales promelas): Implications for aquatic toxicity testing. Environmental Toxicology and Chemistry, 15(8), 1304-1308. doi: 10.1002/etc.5620150807

Tuite, E. M., & Kelly, J. M. (1993). New trends in photobiology. Journal of Photochemistry and Photobiology B: Biology, 21(2-3), 103-124. doi: 10.1016/1011-1344(93)80173-7

Yeasmin, S. M., Rahman, M. A., Hossain, M. M. M., Rahman, M. H., & Asif, A. A. (2016). Identification of causative agent for fungal infection and effect of disinfectants on hatching and survival rate of common carp (C. carpio) larvae. Asian Journal of Medical and Biological Research, 1(3), 578-588. doi: 10.3329/ajmbr.v1i3.26481

Was versteht man unter dem Begriff Medaka „Lamè“?

Autor Axel Eywill (D)

Vorwort

Medaka „Lame“ Stämme faszinieren sehr viele Medaka Fans und Züchter schon seit Jahren. Speziell bei der weiblichen Medaka Fan Gemeinde kommen diese Zuchtformen besonders gut an. Oft liest man „Glitzer“ oder „Bling Bling“ Fisch in Kommentaren zu geposteten Bildern von Fischen mit hohem Lamè Anteil. Auch im Mutterland der Zuchtformen des japanischen Reisfisches Japan haben Lame Stämme eine immer noch große Fangemeinde.

Auch mich faszinierten die ersten Bilder von Black Lamè 2015, die ich zu sehen bekam, und waren Grundlage bei mir für die Enstehung des sogenannten Medaka Virus!

Medaka “ Miyuki Black Lame“ mit mehrfarbigen Glanzschuppen

Nun nicht nur in Japan haben Zuchtformen mit sogenannten „Lamè“ Schuppen eine große und weiter wachsende Fangemeinde. Auch speziell im europäischen Bereich sind Lame Stämme, speziell mit einem hohen Lamè Anteil sehr gefragt, da sie optisch natürlich durch ihre glitzernden Körperschuppen ein echter Hingucker sein können oder sind. Mittlerweile gibt es in Europa und auch im deutsch sprachigen Raum einige unterschiedliche Stämme die in Ihrem Namen den Begriff „Lamè“ führen.

Was ist nun Lame?

Bei den Lamè Linien stechen besonders die glänzenden Schuppen am Körper hervor die durch eine dicke Schicht Guanin hervorgerufen werden. Guanin wird als auch als „Fischsilber“ bezeichnet. Dies sind meist silber oder perlmutfarbene Schuppen am Körper des Fisches der ein gewisses glitzern bei entsprechenden Lichteinfall für das menschliche Auge erzeugt.

Medaka „Super new star“ ein Stamm mit sehr hohem Lame Schuppen Anteil

Wann sollte ein Medaka Stamm den Zusatz „Lame führen?

Obwohl es aktuell weder einen Zucht- noch einen internationalen Bewertungsstandard für Medaka gibt, sind nicht alle unter dem Namen angeboteten Stämme die diese Bezeichnung führen, von der Qualität und den Ansprüchen japanischer Züchter tatsächlich „Lamè“ Zuchtformen. Fast jeder Fisch führt vereinzelte dieser Glanzschuppen am Körper verteilt. Oft aber nur sehr wenige. In Japan zählt man wohl zu den Qualitätsmerkmalen für eine Lame Zuchtform, daß ein Fisch der den Begriff „Lamè“ in seiner Namensgebung  beinhaltet, das mindestens 50 dieser Glanzschuppen vorhanden sein müssen. Natürlich geht kaum jemand von uns hin und zählt diese. Aber man sieht teilweise schon merkliche Unterschiede bei gewissen Zucht Stämmen.

Um einen Lamè Stamm qualitativ zu verbessern ist auf jeden Fall eine strenge Selektion auf diesen Merkmal notwendig, um die gewünschte Qualität zu erreichen. Bei Lame Stämmen gibt es oft gravierende Unterschiede. Fast jeder Medaka Stamm trägt vereinzelte Glanzschuppen, aber eine Glanzschuppe oder eine Handvoll dieser Schuppen macht noch keinen Lamè Stamm aus. Deshalb sind wirklich gute Lame Ergebnisse, nur mit dementsprechender Zuchtarbeit und akribischer Selektion zu erreichen und zu festigen.

Medaka die in einem Lame Stamm mit anderer Grundfarbe vorkamen!

Medaka Futter selbstgemacht

Bei den Medaka ist speziell bei den Neueinsteigern und Interessierten das Futter ein beliebtes Thema. Da die Medaka Szene außerhalb Japans noch immer recht überschaubar ist, war das Thema „Medaka Futter“ bisher kein Thema für den europäischen Markt. Seit kurzem gibt es ja einen Futtermittel Hersteller aus Deutschland der eine erste Futter Serie für den Medaka auf den Markt gebracht hat. Ob dies Futter die Bedürfnisse speziell dem japanischen Reisfisch enspricht, ist schwer zu sagen. Mittlerweile sind ein paar Medaka Halter/Züchter dazu über gegangen ihr eigenes Futter herzustellen, und die Medaka nehmen es aus meiner Sicht teilweise sicher gut an. Spezialfutter für Medaka ist meist recht teuer. Für wenige Fische mag das noch akzeptabel sein. Aber bei größeren Beständen kann das schnell recht kostspielig werdern, und ob das Futter dann wirklich optimal ist mag auch dahingestellt sein.

Um so mehr freue ich mich das Marc Kähler (MK Outlaw) sich bereit erklärt hat die Zusammenstellung seines eigenen selbstgemachten Futters hier Euch zur Verfügung zu stellen. Vielleicht bekommt ja der Ein- oder andere Lust darauf es selbst auszuprobieren!

Gast Autor: Marc Kähler (D) – MK Outlaw (auf Facebook)

Trockenfuttermix für Medaka und viele andere Tiere . Rezept nur zur freien Nutzung für privaten Personen!!!

Was ihr benötigt:

  • 2/4 Krillmehl
  • 1/4 Blütenpollen
  • 1/4 Spirulina und oder Chlorella pulver
  • 1 Lichtundurchlässigen Behälter
  • 1 Pfeffermühle

Wahlweise Flockenfutter eurer Wahl zum erhöhen des Volumens. Alle Zutaten gibt es ganz easy über z.b. Amazon in verschiedenen Mengen und Qualitäten zu erwerben .

Wie kommt alles zusammen ?

Es ist so simpel das selbst Kinder es können . Ihr gebt einfach alle Zutaten in der angegebenen Menge zusammen in den Lichtundurchlässigen Behälter, und mischt die Bestandteile durch. Danach füllt ihr eine Portion in die Pfeffermühle und Fertig!

Anwendung
Zum füttern einfach wie beim Würzen, das Futter durch die Mühle direkt auf die Oberfläche geben, fertig .

Vorteile
Durch die nur portionsweise Entnahme der Mischung, habt ihr immer frisches Futter in der Mühle, dies bietet gleichzeitig beim Füttern frische Bestandteile, so das z.B. die Blütenpollen zum absoluten Leckerbissen werden. Das feine Futter schwimmt lange und verteilt sich auch im Wasser großflächig so das alle Tiere die gleichen Chancen haben ans Futter zu gelangen, und man nicht Gefahr läuft das dominante Tiere die besten Stücke alleine beanspruchen .
Feines Futter fördert den Bewegungsdrang und der Suche danach. Da Fische nur selten kauen wirkt es sich auch durchaus positiv auf die Verdauung aus, die ja nur recht kurz ist .

VORSICHT!!
So gemachtes Futter enthält keine Stoffe zur Haltbarkeitsverlängerung! Also achtet darauf das ihr nur soviel Futter macht, wie ihr auch zeitnah verbrauchen könnt . Es macht keinen Sinn 1kg herzustellen wenn man nur 500g im Jahr benötigt . Haltet es trocken und dunkel ! Ideal zur Ergänzung dieses Trockenfutters ist das Füttern von Lebendfutter, zum Beispiel aus eigenen Lebendfutter Kulturen. Mit dem Algenpulver lassen sich z.b. Wasserflöhe super züchten.

Wer mal kurz den Taschenrechner anmacht während nach den Zutaten geschaut wird, erkennt schnell wieviel Geld ihr sparen könnt und dabei auch noch drastisch die Qualität eures Futters steigert. Der Arbeitsaufwand ist verschwindend gering und wenn ihr zu viel Futter macht, könnt ihr es auch einfach selber essen und ernährt euch auch noch gesund.

Ich habe diesen Mix zusammengestellt nachdem ich überlegt habe, was die Natur den Tieren bietet und mit welchen Zutaten ich das in etwa nachahmen kann.

Heraus kam dieser Mix, mit dem ich mittlerweile Medaka, Guppys, Garnelen, Schnecken, Krabben und auch Asseln füttere. Mein Sohn nascht auch ständig beim Füttern und selbst die Katzen sind nicht abgeneigt.
Ihr könnt das Trockenfutter übrigens vielfältig weiter verarbeiten, z.b. zu Klümpchen für Bodenbewohner, einfach mit etwas Wasser zu einer Art Knete vermischen und ins Wasser werfen. Der Klumpen löst sich dann am Boden auf und bietet so selbst den kleinsten oder langsamen Tieren Nahrung.

Für mich die beste Alternative zu Kommerziellen Futtersorten und es gibt mir das Gefühl das bestmögliche für meine Tiere zu tun. Ich hoffe der Beitrag war für euch Hilfreich und ihr probiert es einfach mal aus, ich bin überzeugt ihr werdet begeistert sein und eure Tiere ebenfalls .

Ach und eine Bitte, achtet beim kauf von Blütenpollen darauf das sie aus nachhaltiger Quelle kommen die auf das Wohl der Bienen achtet, die paar Cent mehr sollten man einfach investieren.

Zum Schluss möchte ich noch erwähnen das man das Futter natürlich auch als Grundbasis nehmen kann, und nach eigenen Wünschen eine weitere Aufwertung der Futter Qualität möglich ist. Zum Beispiel mit Hefe und Milchsäure Bakterien!

Futter Bestandteile und Vakuum verpacktes Futter!

(Tips) Grünes Wasser für die Medaka Aufzucht selbst gemacht!

Autor Axel Eywill (D)

Wer sich bereits etwas mit dem Thema Medaka auseinander gesetzt hat, stolpert zwangsläufig irgendwann über den Begriff „Grünes Wasser“. Das sogenannte Grüne Wasser bildet sich draußen normalerweise von alleine, und für den Aquarianer und vielleicht auch für den Teichbesitzer, ob nun Koi Teich oder einen kleinen Miniteich meist eine unliebsame Erscheinung. Für die Medaka und hier speziell frisch geschlüpfte und heranwachsende Jungfische bietet es ein umpfangreiches Futterangebot. Neben Schwebealgen beherbergt es meist auch lebende Mikroorganismen die speziell für die sehr kleinen Medaka in den ersten Tagen und Wochen eine zusätzliche Nahrungsquelle bietet, was man nicht unterschätzen sollte. Außerdem eine Top Möglichkeit um zum Beispiel Wasserflöhe zu züchten, die wiederum Nahrung für den Medaka bieten. Außerdem ist die Wasserqualität wesentlich besser als manch einer glauben mag.

Wie ensteht Grünes Wasser im Medaka Teich oder Kuebel. Nun Ausscheidungen der Fische und eventuell Schnecken, in Verbindung mit Futter und ausreichend Sonnenlicht begünstigt das Wachstum der Schwebealgen, was widerum zur grünen Färbung führt!

Aber anscheinend funktioniert das nicht bei jedem, was mich persönlich etwas belustigt und verwundert, denn bei mir ist genau das Gegenteil der Fall. Aber man kann das Grüne Wasser auch durchaus selber machen. Auf 1 Liter Leitungswasser nimmt man 1 – 2 Tropfen Blumendünger (ich verwende Orchideen Dünger), und nimmt zum Beispiel Schnecken Excremente oder von Fischen mit in das Gefäß wo das grüne Wasser enstehen soll. Ich selber setze vor allem auch Spitzschlammschnecken mit dazu, da sie reichlich Kot ablassen, das der Schwebealgen Bildung hilfreich ist.

Eine weitere aberwesentlich teurere Variante ist die Verwendung von Chlorea oder Spirulina Pulver. Beides Algen, aber hier setzen sich die Algen mehr am Boden und den Seitenwänden ab. Zwar können die Jungfische diese dann auch abweiden, aber sie stehen nicht „im Futter“ wie man so schön sagt.

(Tips) Laichverhärtung bei Medaka Weibchen

Nun mit fülligen Weibchen hat der Medaka Halter oder Züchter immer mal wieder zu tun. Aber nicht immer ist es ein Normalzustand wie dieser Bericht zeigen wird. Besonders dieses Jahr scheint die „Laichverhärtung“ bei Weibchen ein größeres Thema zu sein als zum Beispiel die Jahre davor. Geschuldet auch sicher den Wetterkapriolen der letzten Wochen.

Ich freue mich deshalb Besonders Euch heute einen Beitrag von einer Medaka Halterin aus Österreich präsentieren zu dürfen, die mit diesem Thema erst jetzt leider konfrontiert wurde. Über das Thema wurde im internationalen Medaka Netzwerk ausgiebig diskutiert!

Aber Vorab! Dieses Vorgehen ist mit erheblichen Risiken verbunden! Aber bei einer Laichverhärtung ist sonst in den meisten Fällen mit dem Tod des Weibchens zu rechnen. Also quasi eine Not OP, die allerdings viel Fingerspitzengefühl benötigt und nur im Notfall Anwendung finden sollte!

Gast Autorin Stefanie Eliasbeth Frank (AUT)

Als eine Yang Gufei Medakadame kurzfristig zum Kugelfisch wurde.

Ich und mein Mann hatten schon seit längerer Zeit ein unnatürlich rundes Weibchen in unserem kleinen Gartenteich mit 251 Liter beobachtet. An einem Samstag mussten wir dann eine Entscheidung treffen, da die Dame im wahrsten Sinne des Wortes „zu platzen“ drohte. Sie war kaum noch zu sehen und beim Fressen wirkte sie nervös. Es war nicht mehr schön mit anzusehen.

Unten sieht man das Weibchen mit dem prallen Bauch

Somit haben wir nach einer Internetrecherche und Hilfe vom neuen Medakanetzwerk, die kleine Lady während eines Wasserwechsels aus dem Teich in eine Kunststoffbox mit Teichwasser gegeben. Dabei ist uns bereits aufgefallen, dass sie abkotet und ein Darmverschluss ausgeschlossen werden konnte. Auch in der Box während einer kurzen Erholungspause für die Kleine hat sie erneut ihr Geschäft erledigt. Anschließend wurde begonnen über die bevorstehende „Operation“ zu sprechen.

Hier nochmals das Weibchen

Geplant waren ein frisches, trockenes Geschirrhandtuch, Einwegschuhe, ein feuchtes Wattestäbchen, ein Zahnstocher, lauwarmes Wasser und eine Küchenrolle. Wir haben das Geschirrhandtuch auf einen Tisch gelegt, zwei Blätter Küchenrolle in das Wasser getunkt auf das Tuch gelegt, nochmals ein Blatt eingetaucht, dann die Medakadame mit den Einweghandschuhen hinausgeholt, auf das Tuch mit der feuchten Rolle gelegt und nochmals ein feuchtes Tuch über sie gelegt. Wir haben nur mehr den hinteren Teil raussehen lassen. Mein Mann hat im hinteren Teil der Laichpapille angedrückt, es kam schon etwas Flüssigkeit heraus, dann vorsichtig mit dem Zahnstocher die Papille noch freigemacht und mit dem Wattestäbchen am Bauch entlang gestrichen, dabei sind leider ein paar Schuppen weggegangen. Das Entlangstreifen führte dazu, dass plötzlich eine große Menge an Eiern aus dem Fisch kam.

Bild mit den kompletten eiern inkl. nicht befruchteten Eiern, die sich in dem Weibchen befanden!

Schnellstmöglich wurde sie wieder in das Kunststoffbecken mit Teichwasser gegeben. Das befanden wir nicht als die beste Idee, da das Wasser nicht sauber genug war.

Bild 2 ohne die meisten unbefruchteten Eier. Ich habe versucht sie zu zählen und bei 150 Eiern aufgehört! Ein Schock! „Kommentar Axel Eywill“

Somit wurde sie später in ein kleines Quarantänebecken mit frischem Wasser gesetzt. Anfangs war ihr der Schock doch anzumerken. Nach kurzer Besprechung wurde leicht gesalzenes (mit naturbelassenem Salz), lauwarmes Wasser zur Desinfizierung dazugegeben.

Weibchen nach der Not OP in einem Quarantänebecken!

Wir hatten das Gefühl, dass sie dadurch entspannter und ruhiger wurde. Es schien ihr gut zu tun. Am nächsten Morgen war sie fit und wir freuten uns, dass sie es überlebt hatte.

Liebe Grüße aus Österreich von Familie Frank (Hobbyzüchter „MedakaRaka“ aus dem Burgenland)  

(Anfänger Tips) Zustand von Medaka Eiern?

Autor Axel Eywill

Eine der häufigsten Fragen im Zusammenhang mit der Medaka Aufzucht bzw. Zucht überhaupt gestellt werden, ist woran man zB. ein verpilztes oder nicht befruchtetes Ei erkennt? Für den Medaka Halter sind dies sicher wichtige Fragen, wenn es um die Nachzucht und eventuelle Sicherung des Bestandes geht.
Wann verpilzt und wann unbefruchtet?
Verpilzen tun bereits befruchtete Eier und kann unterschiedliche Ursachen haben. Verpilzung tritt meist 1 bis 2 Tage nach der Eiablage ein. Eine Verpilzung kann unterschiedliche Ursachen haben. Woran es im Endeffekt genau liegt, ist mir teilweise immer noch ein Rätsel. Es gibt zum Beispiel Medaka Stämme wo es sehr oft passiert. Bei anderen unter gleichen Haltungsbedingungen eher selten. Auslöser kann die Wasserchemie sein (hohe Keimbelastung zB.) oder wie dieses Jahr oft extreme Temperaturschwankungen (Tag/Nacht).

Auf der anderen Seite ist der Umgang mit den Eiern ein ganz wichtiger Aspekt. Aus diesem Grund vermeide ich möglichst den Hautkontakt zu den Eiern. Wenn man doch mit den Fingern arbeitet, sollte man diese vorher gründlich waschen!

Unbefruchtete Eier sind bereits am Weibchen hängend als weiß zu erkennen.

Wer schon einmal ein Medaka ei zuwischen den Fingern hatte, merkt sofort den Unterschied. Gesunde eier fühlen sich wie kleine Sandkörner an und sind sehr stabil. Unbefruchtete und verpilzte Eier gehen sofort zwischen den Fingern kaputt!

Bild 1 ist verpilztes Ei, also komplett weiß oder Elfenbein Farben. Und um die Eischale bildet sich ein Haarkranz.
Bild 2 ist unbefruchtet. Hier ist der Eikern meist weiß bis Elfenbein Farben. Und das komplette Ei dann eher trueb.
Bild 3 ist ok und bereits entwickelt. Befruchtete Eier sind von Anfang an entweder klar oder gelb farben