Archiv für den Monat Juli 2020

Projekt Medaka Mini Teich im Weinfass

Gast Autor: Alexander Barschfan Aqualive (D)

Vorwort

Hallo , Ich bin Alexander und bin Aquaristik Blogger und Youtuber auch unter den Namen Barschfan Aqualive bekannt . Ich möchte euch über mein Medakaprojekt berichten . Ich kam letztes Jahr im Sommer 2019 auf die Idee selber ein Medaka-Miniteich selber zu erstellen und Medeka zu halten . Dafür musste ich mich natürlich mit der Materie Medaka auseinandersetzen, um die Medaka natürlich so artgerecht wie möglich halten zu können.

Projekt Medaka Miniteich

Ich wollte das Ganze, aber nicht so einfach machen , da wollte ich schon etwas ausgefallenes , oder sagen wir es mal so etwas anderes haben , als ein Mörtelkübel, oder der Gleichen . Also entschied ich mich für ein Weinfass aus Echtholz ( in dem Fall war es Eiche ). Okay im Mai 2020 fing , dann das erste Verfahren an , nämlich das Weinfass zu waschen und zu wässern . Das Problem ist im Normalfall würde dieser Prozess Monate dauern, bis die Weinrückstände raus sind und solange konnte ich natürlich nicht warten , weil ich das ja über mein Youtube Kanal laufen lassen wollte per Video. Also gut ,dann machte ich mich schlau, wie man diesen Prozess beschleunigen könnte und tatsächlich habe ich was gefunden. Man kann das ganze mit Natronkabonat oder Sodawaschmittel beschleunigen.

Winfass beim Befüllen mit Natronkabinat und Sodawaschmittel

Also gesagt und getan habe ich das ausprobiert . Ich habe zur Sicherheit beides als Kombination gemacht und es war ein voller Erfolg. Nach nur vier Wochen und mehrfacher Anwendung habe ich es geschafft , die Weinreste rauszubekommen , dann ging es zur Einrichtung. Ich habe zur Eineichtung einmal einen 25 Kg Sack Kies geholt, mehrere Pflanzenkörbe (extra für Teichpflanzen ) , mehrere Teichpflanzen (wie z.B Rohrkolben, Schilf, Sumpfampfer und zwei weitere Sorten wo ich jetzt leider nicht mehr den Namen weiß ) und neun Pflastersteine aus Beton (9,5×20 ) geholt . Ich habe zunächst den Kies gut gewaschen damit die Kalkrückstände und der Feinstaub raus gehen , und damit das Wasser nachher nicht so extrem Trüb wird . Danach habe ich parallel Wasser und den Kies in den Weinfass getan . Daraufhin begann ich die Pflanzenkörbe schon mal mit etwas Kies zu bedecken ,damit die Pflanzen etwas höher stehen . Das hat einfach den Grund damit sich die Wurzeln besser verankern können.

eingerichtetes Weinfass, bereits mit Pflanzen bestückt

Danach habe ich in dem großem Pflanzenkorb die Teichpflanzen positioniert und dann mit dem Kies rund um jede Pflanze verteilt ,um diese zu stabilisieren. Der Rest machen dann die Pflanzen selber . Und das habe ich dann mit jeder Pflanze gemacht,dann begann ich , dann mit den Pflastersteinen (9,5×10 cm ) eine Art Steg zu bauen, damit ich die Pflanzenkörbe auf die jeweilige gewünschte Höhe darauf stellen konnte . Als ich dann damit fertig war , kontrollierte ich , ob sie auch stabil standen , damit nichts umkippen konnte . Ich begann dann die fertigen Pflanzenkörbe auf die gebauten Stege darauf zustellen . Als letzten Schritt habe ich noch ein paar Muschelblumen (Schwimmpflanze) hinzugefügt und fertig war das Ganze.

Nach ca. drei Wochen Einlaufzeit fing dann das Wasser an zu stinken . Ich dachte mir noch so ,,Hoffentlich muss ich nicht alles auseinander nehmen “ .Tja wie ich es mir gedacht hatte musste ich alles auseinander nehmen, um die Ursache herauszufinden, was da am gammeln war . Gesucht und gefunden zwei Teichpflanzen waren an am faulen bzw. deren Erde war am faulen . Ich habe dann die Pflanzen rausgeholt und sie gegen zwei weitere Teichpflanzen ausgetauscht und das komplette Wasser wurde gewechselt . Nach ca 3 Tagen habe ich dann einen Wassertest gemacht, um zu schauen wie stabil die Werte sind und die Werte waren stabil. Folgende Werte waren wurden gemessen: PH:7,3 No3: 3,4 / NO2:0 / GH:8 / KH:6 / No2 und No3 Ammoniak:0. Die Werte sind bis heute stabil . Und ich denke bald können die Medaka da einziehen. Im Umkehrschluss muss ich sagen es steckt Arbeit drinne, da ein Weinfass (Echtholz ) doch etwas anderes als ein Mörtelkübel oder eine Zinkwanne ist . Es ist mit mehr Arbeit verbunden , aber das lohnt sich es ist ein echter Hingucker und es hält ewig,wenn es einmal gut eingelaufen ist , dann läuft es stabil . Das war mein Projekt ich hoffe es hat euch gefallen .

Mit den besten Grüßen Alexander Barschfan Aqualive

Interview mit Hyeonjong Jo (Südkorea)

Autor: Maggie Haller

Das Medakafieber greift um sich. Neben Europa tut sich auch in Nordamerika langsam was. Aus Asien hört man aber abgesehen von Japan recht wenig. Vermutlich liegt es an einer Mischung aus Sprachbarriere und Distanz. Deshalb habe ich meinen Freund Hyeonjong gebeten, mir mal nach Vorlage von Axels Medaka Interview ein bisschen was über die Medakaszene im Land der Morgenstille zu erzählen.

Miyuki Medaka und Seerose

Maggie Haller
Hallo Hyeonjong! Danke, dass ich dich interviewen darf! Wie bist du denn zu den Medaka gekommen? Seit wann hältst du sie und was fasziniert dich an ihnen?

Hyeonjong Jo
Ich fasziniere mich für Tiere schon seit ich klein war. Mein Großvater hatte bereits Aquarien, ich wuchs also damit auf. Und als ich dann im Aquaristikladen sah, dass Hi Medaka verkauft wurden, nahm ich sie mit und zog sie auf. Das war der Beginn meiner Medakazucht. Mittlerweile halte und züchte ich Medaka seit 10 Jahren. Ich denke, was Medaka so besonders macht, ist ihre Widerstandsfähigkeit. Sie fressen nahezu jedes Futter und können auch im Winter draußen gehalten werden.

Red Emperor Medaka

Maggie Haller
Welche Stämme hast du? Hältst du neben den Medaka noch andere Tiere?

Hyeonjong Jo
Zur Zeit halte ich Hi Medaka, Shiro Medaka, Red Emperor, Deep Sea, Amber Lamé, Gold Lamé, Black Aurora Lamé, Red & White Lamé, Tricolor Lamé, Shiro Lamé, Mebina Lamé, White Miyuki und eine wilde Oryziasvariante aus Korea. Die meisten meiner Fische sind Miyuki und Red Emperor [Anm.: Hierzulande als Red King bekannt].

Ich halte aber nicht nur Medaka. Süßwasserfische, Meerwasserfische, Hunde, Katzen … Ich hatte früher auch ein Pferd.

Wildfänge aus Korea

Maggie Haller
Mir sind einige Unterschiede aufgefallen zwischen der Medakahaltung in Japan und hier in Europa. Wie hältst du deine Medaka?

Hyeonjong Jo
Viele Leute hier halten ihre Medaka genau wie Guppys und im Vergleich zu Japan züchten die Koreaner viel mehr drinnen als draußen. Ich selbst halte meine Medaka draußen in Bottichen, in denen auch Seerosen und Lotus wachsen. Gefüttert wird hauptsächlich mit Wasserflöhen und kommerziellem Fischfutter. Zusätzlich fressen die Medaka auch die Mückenlarven, die in den Bottichen natürlich vorkommen.

Medakazucht in Korea

Maggie Haller
Hier in Europa wächst die Fangemeinde langsam aber sicher. Wie ist das in Korea? Gibt es viele Medakahalter und -züchter? Woher bekommt man Medaka in Korea normalerweise?

Hyeonjong Jo
In Korea gibt es bei weitem nicht so viele Züchter wie in Japan, aber vermutlich mehr als in Europa. Die Anzahl wächst stetig Schritt für Schritt. Wenn man Medaka sucht, bekommt man einige Varianten im Aquaristikgeschäft oder natürlich beim Züchter.

Maggie Haller
Was wünscht du dir für die Medakaszene in Korea und international?

Hyeonjong Jo
Ich hoffe, dass Medaka noch beliebter werden als Guppys und noch mehr verschiedene Stämme nach Korea importiert werden. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich Österreich, Deutschland und Korea in Zukunft noch viel über Medaka austauschen könnten!

Miyuki Medaka im Seerosen Becken

(Porträt) Oryzias latipes „Aichi-ken“

Autor: Axel Eywill (D)

Vorwort

Wer sich mit dem japanischen Reisfisch etwas intensiver beschäftigt, den interessieren natürlich auch die Wild Populationen des japanischen Reisfisches. Leider finden diese national wie international kaum Beachtung da sie für viele eher farblos wirken und gerne als „graue Mäuse“ bezeichnet werden, was so allerdings nicht wirklich zutrifft. Generell haben Wildformen der Gattung Oryzias, also der Reisfische als solche keine weite Verbreitung in der Aquaristik. Abgesehen vom farbenprächtigen, sogenannten „Neon Reisfisch“ (Oryzias woworae). Irrtümlicherweise wird er auch ab und zu als Medaka angeboten, was in dem Fall einfach nicht stimmt. Er benötigt ganz andere Wasserparameter und Temperaturen als der japanische Reisfisch und ist deshalb nicht zu vergleichen.

Fundort Variante „Aichi-Ken“

Die Präfektur Aichi (愛知県, Aichi-ken) ist eine der Präfekturen Japans. Sie liegt in der Region Chūbu auf der Insel Honshū. Sitz der Präfekturverwaltung ist Nagoya. Die Präfektur Aichi befindet sich nahe dem Zentrum der japanischen Inselkette. Wo nun der genaue Fundort dieser Population lag und ob sie noch vorhanden ist, kann ich leider nicht sagen. Auf jeden Fall dürfte es eine der ältesten Stämme was Oryzias latipes in Deutschland betrifft sein. Ich bekam Nachzuchten dieser Fundortvariante von Oryzias latipes 2015 von meinem Killifischfreund Charly Rossmann.

Männchen von Oryzias latipes „Aichi-ken“

Dieser pflegte sie damals schon über 10 Jahre bei sich im Gartenteich. Auch heute hat er diese Population noch bei sich schwimmen. Da er auch in einer milden Region Deutschlands was die Winter betrifft (Metropolregion Rhein-Neckar) wohnt, konnte er sie die ganzen Jahre auch erfolgreich draußen überwintern lassen. Spätere Versuche auch Tiere im Haus Aquarium zu halten, waren teilweise wohl problematisch.

Teilaufnahme des Gartenteiches aus dem Jahr 2015 mit Oryzias latipes „Aichi Ken“ Bild & Copyright Christian Steinle

Besonderheiten bei der Haltung & Pflege

Auch ich habe es versucht, aber drin war dieser spezielle Stamm doch nicht so robust, und es kam zu Verlusten und leichten Krankheits Symtomen. Ich vermute es hängt damit zusammen, das man drin im Aquarium gewisse Abläufe einfach nicht bieten kann. Zum Beispiel natürliche Temperaturschwankungen usw. Deshalb halte ich sie seit 2015 auch ganzjährig draußen. Interessant dabei ist das sich die Population jedes Jahr anders entwickelt. Nicht jedes Jahr kommt gleichviel Nachwuchs hoch, so daß jede neue Outdoor Saison spannend ist. Ein wichtiges Thema ist hier sicher auch die Fütterung. Da sie ursprünglich in einem Gartenteich gehalten wurden, wo sie sehr viel Lebendfutter vorfanden, wurden sie nicht zusätzlcih gefüttert, waren also auch nicht an Trocken- oder Frostfutter gewöhnt. Da sich mir nur begrezte Möglichkeiten auf dem Balkon boten, habe ich sie dann auch nach und nach an Granulat Futter gewöhnt. Aber bis heute habe ich den Eindruck das sie es nur zögerlich annehmen. Im Gegensatz zu den Zuchtvarianten. Wichtig ist bei den Wildformen wie bei den Zuchtvarianten das man den pH Wert des Wassers im Auge behält. pH Werte unter 6.0 sind kritisch anzusehen, und können die Fische anfällig für Krankheiten machen. Außerdem kann es bei Freilandhaltung, zum Beispiel bei anhaltenden Regen schnell auch einmal zu einem pH Sturz im Teich kommen, der zu Verlusten führen kann. Reines Regenwasser sollte man also möglichst als Teichwasser vermeiden. Je nachdem wie das Wasser aus der Leitung kommt, kann eventuell eine Aufhärtung notwendig werden.

Oryzias latipes „Aichi – ken“ Gruppe kurz vor dem Umsetzen von oben betrachtet

Die Wildformen des japanischen Reisfisches sind alles andere, nur nicht „graue Mäuse“! Speziell während der Laichzeit die in der Natur in Japan von April bis Ende Oktober gehen kann, zeigen vor allem die Männchen in dieser Zeit bei Seitenansicht farbliche Merkmale die an Regenbogen Farben erinnern. Natürlich ist das bei der Draufsicht von oben nicht zu erkennen. Aber auch hier gibt es Unterschiede zwischen vereinzelten Populationen des japanischen Reisfisches. Zu den Wildformen wird es zu einem späteren Zeitpunkt einen eigenen Artikel geben.

Nachzucht von Oryzias latipes „Aichi-ken“

Nun die Populationen des japanischen Reisfisches lassen sich praktisch genau so nachziehen wie die daraus enstandenen Zuchtformen die wir wie die Japaner als Medaka bezeichnen. Das gilt auch für die Population von „Aichi-ken“. Nur mit dem Unterschied das es nicht immer indoor in einem Aquarium aus bereits erwähnten Gründen klappt. Für den Halter gibt es da unterschiedliche Optionen je nach Haltungsbedingungen und Möglichkeiten des Einzelnen. Den meisten Erfolg hatte ich in der Vergangenheit auf dem Balkon in einem Mörtelkübel mit 120 Litern, in dem der Stamm auch noch heute schwimmt und sich vermehrt. In den ersten Jahren hatte ich vor allem Wasserpest und Hornkraut in dem Behälter. Dort kamen natürlich auch immer genug Jungfische hoch, da sie natürlich genug Versteckmöglichkeiten vorfanden. Ob die „Aichi-ken“ nun agressiv Ihrem Nachwuchs nachstellen kann ich nicht beurteilen, da ich sie bisher nie gezielt nachgezogen hatte.

junge Oryizas latipes „Aichi-ken“ bereits ein paar Tage alt

Aktuell bin ich dazu übergegangen, hauptsächlich auf selbst enstehende Fadenalgenpolster zu setzen. Wie auch bei den Zuchtformen bevorzugen die Wildformen anscheinend natürliche Laichmedien, wenn diese vorhanden oder angeboten werden. Eier in sogenannten Laichmobs waren bei den „Aichi-ken“ selten zu finden. Dafür in den Fadenalgen. Mittlerweile sammel ich die Fadenalgen ab, und setze sie in eigene Schlupfbehälter und lasse dort der Natur ihren freien Lauf. Und das klappt meist sehr gut. Jetzt habe ich die „Aichi-ken“ seit 5 Jahren erfolgreich bei mir schwimmen, und ich erfreue mich immer noch an Ihnen!

UKIDAMA vom Gebrauchsgegenstand zur Medaka Teich Zierde

Autor: Axel Eywill (D)

In Japan ursprünglich größer als Schwimmer für Fischernetze aus Glas hergestellt. Sind Ukidama mittlerweile auch als kleinere Zierkugeln in Japan sehr beliebt. Man nutzt sie zum Beispiel dort in Medaka Miniteichen. Mittlerweile findet auch die internationale Medaka Fangemeinde außerhalb Japans immer mehr Gefallen an den teilweise handbemalten Kugeln für den Miniteich.

Orginal Ukidama in Japan als Schwimmer für Fischnetze

Geschichte

Um 1910 begann man in Japan die Glaskugeln als Schwimmer speziell für Netze in der Tiefsee Fischerei zu verwenden. Teilweise kamen sie auch aus Taiwan, Korea und China. Seit Jahren werden sie auch in Japan hergestellt. Im Japanischen sind die Schwimmer als Ukidama (浮 き 玉, Bojenkugeln) oder Bindama (ビ ン 玉, Glaskugeln) bekannt.

Mittlerweile gibt es auch japanische Firmen die kleinere Varianten für Privatleute herstellen. Oft aus Keramik, aber auch aus Glas. Die Glaskugeln werden teilweise in Kleinstauflage und in unterschiedlichen Größen hergestellt und sind oft handbemalt, also kleine Kunstwerke.

Dem Zauber dieser Kugeln bin ich erstmals 2018 in Lucca verfallen, während der dort stattfindenden italienischen Medaka Show. Roberto Pellegrini hatte sie in verschiedenen Medaka Show Teichen plaziert und auch Exemplare zum Kauf angeboten.

Ich habe mir damals welche mitgenommen. Allerdings aus Keramik. Neben dem Aussehen haben sie auch einen kleinen Nutzeffekt wie ich die letzten Winter feststellen konnte. Soweit überhaupt vorhanden, froren die Miniteiche nicht ganz zu. Dort wo sich die Kugeln befanden blieb der Miniteich um die Kugeln herum eisfrei. Allerdings waren die Winter bei mir nicht wirklich streng. Ich sehe die Kugeln auch nur als schöne Zierde oder Accessoire und gewissen Blickfang in den Medaka Kübeln!

Ukidama aus Keramik in Kombination mit Medaka

Wo bekommt man UKIDAMA?

Nun schwimmende Glas- oder Keramik Kugeln für Teiche bekommt man natürlich online oder teilweise auch in Garten Centern. Sicher teilweise auch günstiger als die japanischen Varianten. Aber ob sie den Reiz der japanischen Originale haben mag dahingestellt sein, und muss auch jeder für sich enscheiden.

UKIDAMA privat aus Japan importieren?

Aktuell bekommt man UKIDAMA in unterschiedlichen Größen und Material bei Roberto Pelegrini in seinem Online Shop, oder halt über japanische Freunde wie ich diesem Fall. Allerdings ist das auch so eine Sache. In Japan gibt es unterschiedliche Hersteller von UKIDAMA und meist kommen pro Kugel (speziell bei den Glaskugeln), noch Inlands Versandkosten in Japan dazu, die teilweise den Kaufpreis der jeweiligen Kugeln auch einmal übersteigen können. Nur bei Mehrbestellungen ist der Inlandsversand dann kostenlos.

Ukidama Sortiiment Keramik aus Japan

Aber auch die internationalen Versandkosten aus Japan sind nicht ganz billig, so das man schnell auch über den aktuellen Freibetrag für private Packetsendungen aus Japan (ACHTUNG! Gilt nur für Deutschland!) von derzeit umgerechnet 150 Euro kommt, zumal die Versandkosten mit in den Zollfreibetrag eingerechnet werden. Bei mir waren das gerade umgerechnet 34 Euro Versandkosten. Damit lag die Sendung über den Freibetrag und es wurden Zoll & EUSt. fällig. Also vorab den Wert in japanischen Yen umrechnen. Bei Zahlung via Paypal kommt noch die Währungsgebühr dazu, die ebenfalls in den Zollwert mit reinläuft. Also einige Dinge zu berücksichtigen.

Porträt „Medaka „Shinkai oder deep sea“

Autor: Axel Eywill (D)

Vorwort

Hier möchte ich versuchen einen Medaka Stamm etwas näher vorzustellen, da er doch in der internationalen Fangemeinde immer wieder einen gewissen „AHA Effekt“ auslöst, und sicher auch bei dem ein oder anderen Medaka Halter oder Neueinsteiger gewisse Begehrlichkeiten weckt!

Geschichte

Der Vorläufer des „Shinkai“ war wohl die Zuchtform „Marine blue“. Beide Farbformen wurden von Herrn Ryusei Nagaoka aus der Präfektur Hyogo entwickelt und herausgezüchtet. 2011 war „Marine Blue“ bereits weit verbreitet, allerdings schienen die im Hobby bis dahin vorhandenen Bestände vermehrt farbliche Defizite aufzuweisen. Daraufhin arbeitete Herr Nagaoka mit den Tieren weiter und so enstand ein paar Jahre später der Stamm „SHINKAI – Deep sea“.

„Marine Blue“ wurde anscheinend aus einem Ao Miyuki Stamm (stahlblau) herausgezüchtet und zeigt eine hellere Färbung als der blaue Miyuki.

Medaka „Marine blue“

Besonderheit des Stammes

Beide Stämme zeigen gleiche charakterische Merkmale wenn es um die Färbung in gewisser Umgebung geht. Sie wurden speziell für die Haltung in weißen Behältern gezüchtet, wo sie Ihre charakteristische teilweise leuchtend blaue Färbung (speziell bei jüngeren Tieren) zeigen. Hier zeigen sie teilweise auch ein recht intensiven Blau, das mit dem Alter etwas verblassen kann.

halbwüchsige Medaka „Shinkai – deep sea“

Eine Haltung in zum Beispiel dunklen oder schwarzen Behältern lässt sie regelrecht verblassen, und man könnte kaum glauben das es sich bei den Fischen um „Shinkai“ oder „Marine blue handelt. Bei beiden Stämmen ist eine intensive Selektion und Zusammenstellung der Zuchtgruppen aus meiner Sicht notwendig, da beim Nachwuchs auch Tiere herauskommen können, die wesentlich dunkler sind, oder teilweise auch sehr hell. Besonders spektakulär sind beide Stämme in Ihrer Jugendzeit.

adulte Medaka „Shinkai – deep sea“ auf dunklen Untergrund, darunter ein dunkles Tier

Das Medaka Magazin ist jetzt unter eigener Domain erreichbar!

Das kostenlose Online Medaka Magazin ist ab sofort unter einer eigenen Domain erreichbar. Die letzten Tage haben doch gezeigt, das interessante Beiträge auch für demensprechend internationale Leser sorgen. Natürlich befinden wir uns mit dem Magazin noch in den Kinderschuhen, aber wir sehen der Sache positiv entgegen! Ich und die anderen freuen uns jedenfalls auf viele zukünftige interessante Beiträge zum Thema „Medaka – japanischer Reisfisch“ und natürlich auch auf euch als Leser!

https://medakainsideinternational.com

Die Eientwicklung beim Medaka in Bildern

Autor: Maggie Haller ( AUT)

Einer der Gründe, warum ich Medaka so liebe, ist, dass man die Entwicklung der Fischlarven durch die durchsichtige Eihülle super beobachten kann. Dazu gibt es eine ausgezeichnete Publikation, in der die einzelnen Phasen der Embryonalentwicklung des Medaka inklusive Abbildungen beschrieben sind. Das ist aber alles sehr wissenschaftlich, also habe ich eine abgespeckte Version davon erstellt.

Das Alter eines Medaka misst man übrigens am besten in seiner Körperlänge! Egal ob im Ei oder schon draußen. Die Entwicklingsdauer kann nämlich je nach Temperatur stark variieren und ist somit kein guter Richtwert.

Übrigens lässt sich zwar mit freiem Auge einiges erkennen, ich empfehle aber trotzdem eine Lupe oder – ein bisschen moderner – ein Makroobjektiv. 

Von der Befruchtung bis zum Schlupf…

0- 12 Stunden: Viele kennen es bestimmt noch aus dem Biologieunterricht: Die erste Zellteilung, dann die zweite, dritte… bis ein vielzelliger Zellhaufen entsteht, die Morula. Dieser formt erst eine Blase aus mit einer einzigen Zellschicht als Außenwand. Diese sogenannte Blastula stülpt sich um, sodass die dreischichtige Gastrula entsteht. Ab diesem Zeitpunkt hat der Embryo eine klar definierte Vorder- und Rückseite. 

Der Entwicklungsbiologe Lewis Wolpert sagte dazu „Es ist nicht die Geburt, die Hochzeit oder der Tod, sondern die Gastrulation, welche in Wirklichkeit der wichtigste Zeitpunkt in deinem Leben ist.“ In den drei Schichten der Gastrula finden sich die Grundlagen der Organentwicklung in den folgenden Stufen.

Im Ei kann man mit etwas Glück den Zellhaufen erkennen – vor allem sieht man aber die Öltröpfchen, die sich auf einer Seite im Ei sammeln.

1-3 Tage: Aus der Gastrula formt sich der Embryo. Gleich zu beginn setzt die Entstehung des Gehirns und Nervensystems ein. Ziemlich früh entstehen außerdem unvollständige Augen und auch die Anlage für das Herz wird bald gebildet. Ein wichtiger Meilenstein ist das Einsetzen des Herzschlages, das man mit einem Hilfsmittel gut im Ei erkennen kann! Bei warmen Temperaturen geschieht das bereits am zweiten Tag. Außen auf dem Dottersack erscheinen zu dieser Zeit schwarze Punkte (Melanophoren). 

4-5 Tage: In der Zeit in der der Embryo 3/4 bis die volle Länge des Dotters umspannt, beginnen sich die Kiemen, Ohren, Nieren und Schwimmblase zu entwickeln. Auch bei den Augen sieht man große Veränderungen. Sie sind jetzt auch mit freiem Auge erkennbar. Wie weit der Schwanz um den Dotter reicht, ist generell ein guter Maßstab dafür, wie weit er Embryo entwickelt ist. Selten, aber doch bewegt sich der Embryo.

6-8 Tage: Wenn die Schwanzspitze den Bereich zwischen den Augen erreicht, ziehen sich auch die Farbzellen über die gesamte Körperlänge. Diese Färbung ist allerdings abhängig von der Zuchtform. Wer sehr gute Augen hat, kann sogar ohne Hilfsmittel Organe und den Blutkreislauf beobachten. Jetzt erst beginnt die Entwicklung von Milz und Flossen. Mit etwas Glück erkennt man auch die gelb bis gelb-grünliche Gallenblase. Währenddessen bewegt sich die Schwanzspitze weiter an den Augen vorbei und der Platz im Ei wird immer knapper.

9-10 Tage: Augen, Flossen und der Mund bewegen sich nun sehr häufig und die Embryonen drehen sich öfter im Ei um. Wenn die Schwanzspitze die Brustflossen erreicht, ist es höchste Zeit für den Schlupf. Mit einer Drehung reißen die Medakalarven die Eihülle auf und schlüpfen – mit dem Schwanz voran. 

Direkt nach dem Schlupf tragen die Medaka noch einen Dottersack mit sich rum, den sie in den ungefähr den nächsten 24 Stunden komplett aufbrauchen. Hinter dem Kopf auf der linken Seite der Wirbelsäule kann man als roten Punkt die Milz erkennen. Die frisch geschlüpften Medakababies sind noch keine vollständig entwickelten Fische, sondern Fischlarven. Flossen und Verdauungstrakt sind noch unterentwickelt. Erst, wenn die Fische 1.5 bis 2.5 cm lang sind, sind sie vollständig entwickelt und das Larvenstadium abgeschlossen. 

Meine persönliche Medaka Einsteiger Geschichte

Autor: Axel Eywill (D)

Vorwort

Mit diesem Beitrag möchte ich einfach einmal knapp 6 Jahre Medaka Haltung Revue passieren lassen. Meine persönlichen Medaka Träume und was daraus wurde. Begleitet mich einfach auf eine kleine persönliche Medaka Zeitreise! Den meisten Leute aus dem WWW und Social Media bin ich sicher als „Medaka Einsteiger“ bekannt, und weniger unter meinem richtigen Namen.

Axel Eywill alias Medaka Einsteiger und weiterer Facebook Nicknames!

Wie alles begann!

Nun 2014 befand ich mich noch fest im Endler Guppy Fieber, hier speziell die Wildformen von Poecilia wingei. Auf der Suche nach Infos wurde ich damals auch Mitglied in einem Berliner Guppy Forum. Damals postete Claus Osche, den ich damals noch nicht persönlich kannte, mehrere Beiträge aus Japan, wo er erste Bilder von Medaka verlinkt hatte. Es waren damals „Tri color“ und „Miyuki“, die mich sofort in den Bann zogen. Und wenn sowas der Fall ist lasse ich selten locker.

2014 war aus Medaka Sicht ein Jahr mit extrem hohem Frust Faktor. Man sah was, wollte es und konnte es nicht bekommen. Es war zum Verrückt werden. Selbst Infos waren so gut wie nicht zu finden, außer auf japanischen Seiten, oder wissenschaftliche Abhandlungen. Damals kam dann auch der verhängnisvolle Entschluss mich bei Facebook anzumelden. Was daraus wurde hat der Ein oder andere ja fast von Anfang an miterlebt. Meine ersten Medaka bekam ich August 2014 via AquaBid von einem Killifisch Freund aus Spanien, der sie dort in einem Laden entdeckt hatte und aus Spaß nachgezogen hatte, allerdings ohne jegliche züchterische Ambitionen. Es waren sogenannte orange & weiße als Mix.

Erste Tiere von 2014 „Medaka Yang Guifei & Shiro Medaka“ Bild von 2015

Kurz darauf bekam ich dann AO Medaka (stahlblau) Dharma von Roberto Pellegerini, der ebenfalls Eier auf AquaBid angeboten hatte. Damals wusste ich natürlich noch nicht, was es mit dem Begriff auf sich hatte. Das erfuhr ich dann mit eigenen Augen bei der Aufzucht der geschlüpften Jungfische! 😉

Medaka „AO Medaka var. Dharma“ Weibchen mit Eiern 2015

Der Medaka Virus und seine persönlichen Folgen

Nun 2014 passierte nicht mehr viel. Die Saison war quasi fast gelaufen, als doch noch erster Nachwuchs bei den Medaka schlüpfte. ein bleibendes Erlebnis das man nie vergisst, das ich heute auch immer wieder Medaka Anfängern so schreibe. Diese Erinnerung bleibt! Egal ob man dem Medaka verfällt oder nicht. Für 2015 hatte ich mir einiges vorgenommen, und da Facebook anscheinend die Info Quelle bzgl. Medaka schon damals war, meldete ich mich auch an. Damals nahm ich dann auch nochmals zu Roberto Pellegrini Kontakt auf, um weitere Infos zum Medaka zu bekommen. Gleichzeitig ging ich in Facebook auf die Suche nach Medaka. Das erste Bild das ich damals in die Finger bekam war ein „Black Lamè“. Ich war damals schock verliebt und musste diese Zuchtvariante haben. Aber in Europa nicht zu bekommen!

Medaka „Miyuki Black Lamè“

Durch Zufall stolperte ich dann über einen Händler in Hongkong der auch bereit war international zu versenden. Damals gab es dann den glücklichen Umstand das auch ein paar Leute aus der in Italien wachsenden Medaka Fangemeinde in HK bestellen wollten. Also wurde eine Sammelbestellung organisiert. Die damaligen Preise würden heute sicher viele schocken. Aber ein paar Leute waren dazu bereit und damit wurde auch ein Grundstein gelegt, von dem was es heute in Europa und teilweise auch im deutschsprachigen Raum gibt. Es war ein sehr abenteuerlicher Import damals, auf den ich hier nicht näher eingehen möchte. Leider auch im Nachhinein mit Rückschlägen verbunden, da nicht alle Fische bis zum Ende der Saison überlebt hatten. Aber das gehört leider zum Import Risiko dazu. 2017 wurde mein Bestand dann so groß, daß ich meine persönliche Reißleine zog. Aus meiner Liebe zum Medaka wurde eine regelrechte Sammel Leidenschaft die ich dann 2018 reduzierte und auch damit 2019 fort fuhr, indem ich einen Teil meiner Fische in meine zukünftige Heimat brachte. Nicht weil ich die Lust verloren hätte, sondern es wurde einfach zu viel für meine persönlichen Ziele. Nicht zur vermehren sondern auch die Qualität der vorhandenen Stämme zu verbessern.

Ein kleiner Medaka Hype?

2016 sollte dann insgesamt ein interessantes und spannendes Jahr werden. Friedrich Bitter veröffentlichte erstmals einen ausführlichen Medaka Bericht in einer der AMAZONAS Journal Ausgaben, und das hatte aus meiner persönlichen Sicht positive Folgen für die Medaka Szene im deutschsprachigen Raum. Das Interesse wurde erstmals sichtbar geweckt. In meiner damals gegründeten Facebook Medaka Gruppe, stiegen die Mitglieder Zahlen und auch auf meinem 2015 online gestellten Medaka Blog „Medaka Project“ kam Leben rein. Das Interesse war geweckt!

Vergangenheit & Zukunft

Seit 2016 hat sich national sowie international in der Medaka Fangemeinde einiges getan. Ruhig aber kontinuierlich wächst die Fangemeinde. Es gab erste Medaka Ausstellungen in Italien. Ich besuchte 2017 erstmals einen italienischen Freund und seine Medaka Zucht in der Nähe von Turin.

Teil der Medaka Outdoor Anlage von Gianluca Bonomo in der Nähe von Turin 2017

2018 nahm ich erstmals bei der italienischen Medaka Show meiner italienischen Medaka Freunde in Lucca teil. Es gab national und international weitere Importe und Herr Friedrich Bitter hat seit ein paar Jahren auch immer eigene Medaka Nachzuchten in seinem Onlineshop (getshrimp.de) im Angebot. Es wurde erstmals außerhalb Japans ein Medaka Verein in Deutschland gegründet. Medaka Vorträge von mir und anderen gab es im Laufe der letzten Jahre sowie privat organisierte Medaka Treffen. Darauf lässt sich sicher aufbauen.

Aber es gab oder gibt aus meiner persönlichen Sicht auch Dinge die ich weniger schön finde, oder fand. Aber das gehört wohl auch leider zu einer wachsenden Popularität des Medaka dazu. Der Medaka hat einiges Potenzial auch außerhalb der regulären Aquaristik. Das sieht man schon alleine am Zustrom von Medaka Interessierten aus der Fangemeinde der Miniteich Besitzer. Wird es einen Medaka Hype geben? Ich persönlich wünsche es mir eigentlich nicht. Der Medaka oder auch japanische Reisfisch bietet einige Möglichkeiten, die andere Zierfische so selten zulassen. Ob nun Outdoor Aquaristik oder Mini Teich, er bietet einiges. Aber ich wünsche mir nicht das sich daraus ein Ruf entwickelt, der ihn zum Ramsch Fisch oder änhliches macht. Der Medaka hätte es einfach nicht verdient!

Pfanzen Beispiele für einen Medaka Miniteich

Autor: Axel Eywill (D)

Vorwort

Die Medaka Fangemeinde wächst weltweit langsam aber sicher. Speziell im deutschsprachigen Raum seit knapp 1 Jahr auch vermehrt aus der Fangemeinde der Miniteich Besitzer. Natürlich ist nicht jeder Miniteich von der Größe für Medaka geeignet, aber dazu wird es demnächst auch noch einen sspeziellen Magazin Beitrag geben. Beim Miniteich ist natürlich eine der häufigsten Fragen, welche Pflanzen unabhängig ob nun Medaka eingesetzt werden oder nicht, für solch einen Miniteich denn geeignet sind? Hier eine kleine Auswahl die natürlich nicht vollständig ist und sein kann. Aber zumindest Anregungen bietet!

Alle Jahre wieder zur Outdoor Saison Eröffnung fragen sich die Medaka Besitzer oder aus der Miniteich Fraktion welche Bepflanzung sich für Ihren Miniteich oder Kübel eignen. Nun neben Wasserpflanzen (zB. Wasserpest, Hornkraut) kann man auch gut Sumpfpflanzen oder Schwimmpflanzen (zB. Muschelblumen) verwenden. Schwer zu bekommen ist meist die Zwerg Seerose. Hier eine kleine Übersicht an Pflanzen die für einen Medaka Miniteich geeignet sein könnten!

Blühende afrikanische Wasserähre (Aponogeton distachios)

ACHTUNG! Viele Pflanzen werden vom Medaka gerne zum Ablaichen verwendet- Spezill bei Pflanzen wie dem Hornkraut oder Nixkraut wird es schwierig Eier zu finden oder gar abzusammeln, da sie schwer zu erkennen sind. Da ist sehr viel Geduld gefragt!

Indische Seekanne (Nyumphoides indica var. Yellow)

Beispiele an geeigneten Wasser und Teichpflanzen:

  • Seekannen Arten (Nymphoides species)
  • Zwerg Seerose (Nymphaea pygmaea)
  • Afrikanische Wasserähre (
  • Kanandische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Hornkraut (Ceratophyllum demersum)
  • Quirlblättrige Tausendblatt (Myriophyllum verticillatum)
  • Fieber- oder Bitterklee (Menyanthes trifoliata)
  • Herzblättrige Hechtkraut (Pontederia cordata)
  • Kleiner Büschelfarn (Salvinia auriculata)
  • Wassernuss (Trapa natans)
  • Nixkraut (Najas guadalupensis) ab niedriger zweistelliger Wassertemperatur!

Beispiel eines Miniteichs mit Zwergseerosen (Nymphaea pygmaea)

Miniteich mit Nymphoides indica Variante

Der Traum vom Medaka Import

Autor: Axel Eywill (D)

Jeder der sich schon länger mit Medaka beschäftigt oder auch gerade erst das Interesse an Zuchtformen des japanischen Reisfisches gefunden hat, beschäftige sich schon einmal mit dem Gedanken Fische oder eventuell Eier aus Japan zu importieren oder wird den Gedanken zukünftig hegen. Und ich persönlich als Medaka Fan verstehe das natürlich. Mittlerweile wird man auf Facebook, Instagram oder im Internet immer öfter und immer wieder mit Bildern von beeindruckenden Fischen überhäuft. Und wem das nicht genügt sammelt wie ich auch japanische Medaka Literatur in denen man Bilder sieht und zwangsläufig den Traum hat solche Fische einmal sein Eigen zu nennen. Auch mir ging es so und teilweise auch heute noch.

Vieles wird allerdings auch nur ein Traum bleiben. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Ein Großteil der Farbformen werden wohl kaum den Weg nach Europa finden.

Warum Medaka Import?

Egal welches Hobby man betreibt, es entwickelt sich meist auch eine gewisse Sammel Leidenschaft. Und der Hauch des „Besonderen – Seltenen“ spielt dabei sicher auch eine große Rolle. Man möchte schlicht und einfach etwas besitzen, das am Anfang nicht jeder hat, und beim Medaka sind es nun mal Fische oder Eier von gewissen Stämmen die ihren Ursprung direkt in Japan haben. Ich selber betreibe das Hobby nun seit 2014 und auch ich habe natürlich in den letzten Jahren Fische direkt aus Japan, oder über Hongkong bekommen. Als Erstes muss man natürlich ganz klar sagen, das die Medaka Szene im deutschsprachigen Raum und auch in Europa und hier speziell Italien nicht das wäre was sie heute ist ohne Importe.

Fast orange Tiere von Medaka „Benizami“

Dabei handelte es sich meist um Privatpersonen die auch teilweise ein nicht unerhebliches finanzielles Risiko eingegangen sind, um die Tiere aus Japan oder Hongkong zu bekommen. Auch waren und sind solche Importe auch mit teilweise extremen Rückschlägen verbunden. Nicht nur was der Import von Fischen betrifft, sondern auch von Eiern.

Macht der Import von Medaka für den privaten Medaka Halter Sinn?

Eine eigentlich schwere Frage, denn jeder hat andere Beweggründe für einen Import. Ich persönlich kann da nur ein „JEIN“ von mir geben. Den meisten Medaka Fans wird ein regulärer Import auf ungewisse Zeit verwährt bleiben. Zum Einen ist und bleibt es auch heute noch eine finanzielle Frage, denn gute Qualität hat auch in Japan weiterhin ihren Preis, dazu kommen extrem hohe Transportkosten via Luftfracht die einen privaten Import auf diese Weise unwirtschaftlich machen würde. Selbst wenn das nicht wäre kommt noch der Umstand hinzu das man zumindest aktuell keine amtlichen Gesundheitspapiere für Medaka bekommt, und somit beim nationalen Zoll dann meist Schluss ist mit dem privaten Import. Ohne Papiere meist auch keine Einfuhrgenehmigung! Man muss unter Umständen auch noch mit einer Strafe rechnen.

Medaka „Akebono“

Mittlerweile muss ich ganz klar sagen, das es in Europa genug tolle Stämme gibt, die auch Qualitativ immer besser werden. Bilder von tollen Fischen sind leider oft auch gewisse Trugbilder, denn eines habe ich gelernt. Vieles von dem was man sich erhofft hat, enspricht bei vielen Stämmen spätestens bei den Nachzuchten nicht mehr den persönlichen Erwartungen. Die Bilder zeigen oft nur besondere Einzeltiere, oder aus einer großen Menge von Nachzuchten eine Auswahl von Tieren die halbwegs identisch aussehen.

Dazu muss man natürlich wissen, das die japanische Medaka Fangemeinde sehr groß ist, und gewisse Züchter einen gewissen Kultstatus in Japan genießen. Wie Herr Ikeya in einem Interview in meinem Medaka Blog erwähnte, erwarten seine Stammkunden und Gäste innerhalb kürzester Zeit immer neue spektakuläre Neuzüchtungen, was einfach nicht möglich ist. Aber der Druck auf die Züchter besteht in diese Richtung natürlich.

junge Medaka „red & white Lamè“

Für den Medaka Fan außerhalb Japans bedeutet das im Umkehrschluss, das selbst wenn er erfolgreich importieren konnte, das Ergebnis dann bei Nachzuchten einfach unberechenbar ist. Zumindest bei vielen Farbformen! Und das gilt nicht nur für die Farben sondern was fast noch wichtiger ist, auch was die Qualität der Körperform betrifft. Ich kann davon leider ein Lied singen.

Import Risiko

Neben den bereits erwähnten Dingen muss man aber auch einen Verlust einkalkulieren. Internationale Medaka Freunde und ich können davon ein Lied singen. Selbst wenn der Import klappt und das betrifft nicht nur Fische sondern auch Eier, kommt es immer wieder einmal zu Verlusten. Besonders tragisch bei eventuell seltenen Zuchtformen bzw. Stämmen. Ein grund dafür kann Transport Stress, sehr unterschiedliche Wasserwerte, Krankheiten usw. sein. Bei Eiern teilweise noch extremer. Das kennen wir ja auch beim Versand im nationalen Bereich!

Medaka “ fin light Tekkamen MDS“

Für mich persönlich machen Importe aus der Ferne keinen Sinn mehr. Aber es wird sicher auch weiterhin den Ein oder anderen privaten Import international geben. Und irgendwann tauchen dann solche Stämme auch national auf. Man braucht halt nur Geduld!