Autor: Axel Eywill (D)
Vorwort
Für den Oryzias sakaizumii gilt das gleiche wie ich bereits im Vorwort zu meinem Artikel zu Oryzias latipes „Aichi Ken“ geschrieben hatte. Auch er führt in der Aquaristik Fangemeinde und auch unter den Medaka Fans ein Schattendasein. Allerdings gibt es den Oryzias sakaizumii erst seit 2012 als neu beschriebene Art. Bis dahin wurde er als Oryzias latipes beschrieben. Somit gibt es aktuell in Japan zwei unterschiedliche Reisfisch Arten. In Japan wird der Oryzias sakaizumii auch Kita-Medaka genannt, und galt bis 2012 auch als Nord Medaka.

Unterschiede zwischen Oryzias latipes & Oryzias sakaizumii
Bereits 2004 wurden gewisse Unterschiede zwischen dem damals auch als japanischer Reisfisch aus der südlichen Region Japans (Oryzias latipes) und aus der nördlichen Region (ab 2012 Oryizias sakaizumii) im Biohistory Journal – Herbstausgabe Nr.42 aus dem Jahr 2004 grafisch gezeigt und erwähnt. Die Maulform wurde als rund beschrieben und der Ansatz der Augenpartie befindet sich beim sakaizumii im oberen Kopfbereich. Bei Oryzias latipes eher im zentralen Kopfbereich. Siehe dazu die Grafik die im Biohistory Journal veröffentlicht wurde. Außerdem hat Oryzias sakaizumii je nach Population teilweise anscheinend auch schwarz hinterlegte Schuppen

Oryzias sakaizumii als neue Art des jaapanischen Reisfisches
Für viele war es sicher eine Überaschung als 2012 ein Teil der im nördlichen Teil Japans vorkommenden japanischen Reisfische von Toshinobu Asai, Hiroshi Senou und Kazumi Hosoya neu beschrieben wurden. Aus Oryzias latipes wurde bei einigen Populationen Oryzias sakaizumii. Einer der ersten Fundorte war in der „Fukui Prefektur“. Allerdings sind bisher anscheinend nur Nachkommen der „Niigata Prefektur“ nach Europa gelangt. Ich hatte das Glück, daß ich 2018 ein paar Jungfische von meinem japanischen Freund Shinzo Miwa, anlässlich der internationalen DKG Leistungsschau in Hohenkammer mitgebracht bekam. Mein letzter Wissenstand ist, das es wohl aktuell mindestens 3 Fundortvarianten dieses Fisches gibt, die sich teilweise auch etwas farblich unterscheiden. Ich selber pflege derzeit nur Nachkommen aus der „Niigata Prefektur“ Population.

Oryzias sakaizumii Wild Populationen:
- Oryzias sakaizumii „Aomori Prefektur“
- Oryzias sakaizumii „Fukui Prefektur“
- Oryzias sakaizumii „Niigata Prefektur“

Haltung und Pflege von Oryzias sakaizumii
Nun zumindest die Nachkommen der „Niigata Population“ scheint ebenso robust zu sein wie die „Aichi Ken“ Population von Oryzias latipes, die ich ja ebenfalls pflege und auch erfolgreich nachziehen konnte. Versuche diese sakaizumii Population drin zu überwintern, bereitete mir trotz kühler Überwinterung Probleme, was leider auch mit Verlusten einher ging. Letztes Jahr hielt ich sie wie die Oryzias latipes „Aichi Ken“ Population auch über Winter draußen (der Winter war recht mild), was hervorragend klappte und zu keinen weiteren Verlusten führte. Die Fische zeigten sich munter und gesund.

Im Laufe des Frühjahrs konnte ich 2019 auch sehr früh erste Jungfische zwischen den Alttieren entdecken. Es wurden im Laufe der natürlichen Laichsaison immer mehr Jungfische, das man davon ausgehen kann das diese Art Ihrem nachwuchs gar nicht oder kaum nachstellt. Bevorzugt wurden die Eier in den fadenalgenpolstern abgelegt, die sich natürlich draußen oft bilden. Künstliche Laichmobs wurden dagegen vollkommen ignoriert.
Quellen: