Archiv des Autors: medakainside

Seit Start des Online Magazins ein kleines Jubiläum!

Im Juni startete das kostenlose Medaka Online Magazin “ Medaka inside international“ mit seinem Internet Auftritt in diesem Blog. Heute wurde zum 4.000 mal ein Beitrag aufgerufen. Das finde ich eine tolle Sache und sicher auch die anderen Autoren werden sich darüber sicher freuen. Noch steckt vieles in den Kinderschuhen, aber ich sehe positiv in die Zukunft. Aber solch ein Magazin steht und fällt natürlich mit interessanten Beiträgen zum Thema „Medaka“. Deshalb freut sich das Redakteur Team auch zukünftig über interessante Artikel aus der weltweiten Medaka Szene.

Natürlich hoffen wir auch bald die erste Download Ausgabe hier im Blog präsentieren zu können. In diesem Sinne, hoffen wir auf weitere treue Leserschaft und auf spannende Beiträge von Euch. Denn es ist ein „Medaka Magazin von Fans für Fans„!

Int. Medaka Treffen Asperen NL am 30.08.2020 abgesagt!

Autor: Axel Eywill (D)

Leider muss das geplante internationale Medaka Treffen während der KFN Show in Asperen/NL leider von mir abgesagt werden. Aus beruflichen Gründen kann ich nicht anreisen, und die Corona Vorgaben im Event Hotel würden ein reguläres Treffen mit mehreren Teilnehmern erheblich erschweren. Aus diesen Gründen findet das geplante Medaka Treffen diese Jahr leider nicht statt!

Rückblick auf das erste Medaka Treffen im Schwarzwald

Gast Autor: Marc Danner (D)

Eigentlich bin ich ja für den Medaka Treff in Leonberg verantwortlich, nur leider ist unser geplantes Treffen im Frühjahr dank Corona geplatzt. Dann kam alles anders als geplant und wir sind wieder in den Schwarzwald gezogen, genauer in einen Teilort von Freudenstadt, Musbach. Hier konnte ich meinen Keller ausbauen und mit 71 Aquarien und ein paar Boxen bestücken. Am 19. Juli war es dann so weit und man konnte endlich wieder Treffen veranstalten, allerdings war dies ein Treffen im kleinen Rahmen. So haben sich 5 Leute bei mir eingefunden, es wurde viel Infos ausgetauscht, Fische bestaunt, natürlich hat auch der ein oder andere Fisch den Besitzer gewechselt, genauso wie massig Lebendfutter das noch schnell von Thomas vorm Treffen getümpelt wurde (Danke dafür).

Begutachtung des Medaka Outdoor Bereiches bei Marc Danner (Bild von Rabea Hatt)

Pflanzen und Styroboxen waren natürlich auch noch Tauschgegenstand. Nachmittags wurde gegrillt. Allerdings gab es keinen Nachtisch was in der Runde doch bemängelt wurde. Abschließend kann man sagen, es war denke ich, ein gelungenes Treffen und auch nicht das Letzte.

Begutachtung des Medaka Outdoor Bereiches bei Marc Danner (Bild von Rabea Hatt)

Faszination Medaka

Autor: Axel Eywill (D)

Vor ca. 1 Woche lud ich Mitglieder diverser Medaka Gruppen auf Facebook und Besucher meines Medaka Blogs dazu ein, in kurzen Worten zu schildern was sie zum Medaka gebracht hat und was sie am japanischen Reisfisch fasziniert. Hier ein paar der Antworten!

  • Renè (D) Aufgrund der Größe und den unterschiedlichen Farbschlägen haben es mir diese Reisfische leicht gemacht Einzug in meine Anlage zu kommen. Zudem lassen diese sich gut in kleineren Teichen oder Becken halten, gut bepflanzt sehen diese auch noch gut aus.
  • Vanessa Oehmig (D) Ich finde es angenehm, dass dieser Fisch sehr kleinbleibend ist und entsprechend (mindestens 60cm Kantenlänge) wenig Platz benötigt. 2. Finde ich es faszinierend die Eier bei der Entwicklung beobachten zu können 3. Ganz besonders gefällt es mir, dass der Medaka Licht mag und somit auch für hellere Aquarien mit wenig dichteren Bewuchs geeignet ist. Das trifft auf dir meisten anderen Fische ja weniger zu.4. Finde ich es schön dass er viel an der Oberfläche schwimmt, und somit auch im Teich bestens sichtbar ist. 5. Seine Anpassungsfähigkeit und somit die Eignung für mehrere Temperaturbereiche inklusive Teichhaltung.
  • Alexander Barschfan Aqualive (D) Der Medaka ist ein sehr bemerkeswerter Zierfisch,weil es ihn in sehr vielen Farbvarianten gibt ,aber was mich auch begeistert , ist seine Anpassungsfähigkeit was die Wasserwerte angeht . Als ich ihn letztes Jahr das erste Mal auf der Kio-Aquaristik entdeckt habe war ich begeistert . Und heute bin ich froh selber welche halten zu dürfen . Auch seine Lebensweise ist sehr interessant . Was für mich auch für ihn spricht ist, dass er sehr anfängerfreundlich ist. Und das tolle ist ,dass er sogar draußen und drinnen gehalten werden kann sprich im Sommer im Teich und im Winter halt im Aquarium
  • Heidi Junge-Gabay (D) Ich liebe die verschiedenen Farben (auch wenn es in Deutschland vergleichsweise wenige gibt), das quirlige/lebhafte Verhalten und die Tatsache, dass man sie in kleinen Teichen halten kann (womit die Haltung von mehreren Stämmen möglich ist, ohne riesigen Platzaufwand).
Medaka „Miyuki super long light“

(Portrait) Oryzias sakaizumii

Autor: Axel Eywill (D)

Vorwort

Für den Oryzias sakaizumii gilt das gleiche wie ich bereits im Vorwort zu meinem Artikel zu Oryzias latipes „Aichi Ken“ geschrieben hatte. Auch er führt in der Aquaristik Fangemeinde und auch unter den Medaka Fans ein Schattendasein. Allerdings gibt es den Oryzias sakaizumii erst seit 2012 als neu beschriebene Art. Bis dahin wurde er als Oryzias latipes beschrieben. Somit gibt es aktuell in Japan zwei unterschiedliche Reisfisch Arten. In Japan wird der Oryzias sakaizumii auch Kita-Medaka genannt, und galt bis 2012 auch als Nord Medaka.

Oryzias sakaizumii Weibchen (Seitenansicht) Bild von Herrn Shinzo Miwa (Japan)

Unterschiede zwischen Oryzias latipes & Oryzias sakaizumii

Bereits 2004 wurden gewisse Unterschiede zwischen dem damals auch als japanischer Reisfisch aus der südlichen Region Japans (Oryzias latipes) und aus der nördlichen Region (ab 2012 Oryizias sakaizumii) im Biohistory Journal – Herbstausgabe Nr.42 aus dem Jahr 2004 grafisch gezeigt und erwähnt. Die Maulform wurde als rund beschrieben und der Ansatz der Augenpartie befindet sich beim sakaizumii im oberen Kopfbereich. Bei Oryzias latipes eher im zentralen Kopfbereich. Siehe dazu die Grafik die im Biohistory Journal veröffentlicht wurde. Außerdem hat Oryzias sakaizumii je nach Population teilweise anscheinend auch schwarz hinterlegte Schuppen

Bild entnommen von https://www.brh.co.jp/en/seimeishi/journal/042/research_11.html

Oryzias sakaizumii als neue Art des jaapanischen Reisfisches

Für viele war es sicher eine Überaschung als 2012 ein Teil der im nördlichen Teil Japans vorkommenden japanischen Reisfische von Toshinobu Asai, Hiroshi Senou und Kazumi Hosoya neu beschrieben wurden. Aus Oryzias latipes wurde bei einigen Populationen Oryzias sakaizumii. Einer der ersten Fundorte war in der „Fukui Prefektur“. Allerdings sind bisher anscheinend nur Nachkommen der „Niigata Prefektur“ nach Europa gelangt. Ich hatte das Glück, daß ich 2018 ein paar Jungfische von meinem japanischen Freund Shinzo Miwa, anlässlich der internationalen DKG Leistungsschau in Hohenkammer mitgebracht bekam. Mein letzter Wissenstand ist, das es wohl aktuell mindestens 3 Fundortvarianten dieses Fisches gibt, die sich teilweise auch etwas farblich unterscheiden. Ich selber pflege derzeit nur Nachkommen aus der „Niigata Prefektur“ Population.

Oryzias sakaizumii „Niigata Prefektur“ in der Draufsicht

Oryzias sakaizumii Wild Populationen:

Karte die veranschlichen versucht, wo es Oryzias sakaizumii Populationen gibt

Haltung und Pflege von Oryzias sakaizumii

Nun zumindest die Nachkommen der „Niigata Population“ scheint ebenso robust zu sein wie die „Aichi Ken“ Population von Oryzias latipes, die ich ja ebenfalls pflege und auch erfolgreich nachziehen konnte. Versuche diese sakaizumii Population drin zu überwintern, bereitete mir trotz kühler Überwinterung Probleme, was leider auch mit Verlusten einher ging. Letztes Jahr hielt ich sie wie die Oryzias latipes „Aichi Ken“ Population auch über Winter draußen (der Winter war recht mild), was hervorragend klappte und zu keinen weiteren Verlusten führte. Die Fische zeigten sich munter und gesund.

Oryzias sakaizumii „Aomori Pref.“ Bild von Herrn Shinzo Miwa

Im Laufe des Frühjahrs konnte ich 2019 auch sehr früh erste Jungfische zwischen den Alttieren entdecken. Es wurden im Laufe der natürlichen Laichsaison immer mehr Jungfische, das man davon ausgehen kann das diese Art Ihrem nachwuchs gar nicht oder kaum nachstellt. Bevorzugt wurden die Eier in den fadenalgenpolstern abgelegt, die sich natürlich draußen oft bilden. Künstliche Laichmobs wurden dagegen vollkommen ignoriert.

Quellen:

Projekt Medaka Mini Teich im Weinfass

Gast Autor: Alexander Barschfan Aqualive (D)

Vorwort

Hallo , Ich bin Alexander und bin Aquaristik Blogger und Youtuber auch unter den Namen Barschfan Aqualive bekannt . Ich möchte euch über mein Medakaprojekt berichten . Ich kam letztes Jahr im Sommer 2019 auf die Idee selber ein Medaka-Miniteich selber zu erstellen und Medeka zu halten . Dafür musste ich mich natürlich mit der Materie Medaka auseinandersetzen, um die Medaka natürlich so artgerecht wie möglich halten zu können.

Projekt Medaka Miniteich

Ich wollte das Ganze, aber nicht so einfach machen , da wollte ich schon etwas ausgefallenes , oder sagen wir es mal so etwas anderes haben , als ein Mörtelkübel, oder der Gleichen . Also entschied ich mich für ein Weinfass aus Echtholz ( in dem Fall war es Eiche ). Okay im Mai 2020 fing , dann das erste Verfahren an , nämlich das Weinfass zu waschen und zu wässern . Das Problem ist im Normalfall würde dieser Prozess Monate dauern, bis die Weinrückstände raus sind und solange konnte ich natürlich nicht warten , weil ich das ja über mein Youtube Kanal laufen lassen wollte per Video. Also gut ,dann machte ich mich schlau, wie man diesen Prozess beschleunigen könnte und tatsächlich habe ich was gefunden. Man kann das ganze mit Natronkabonat oder Sodawaschmittel beschleunigen.

Winfass beim Befüllen mit Natronkabinat und Sodawaschmittel

Also gesagt und getan habe ich das ausprobiert . Ich habe zur Sicherheit beides als Kombination gemacht und es war ein voller Erfolg. Nach nur vier Wochen und mehrfacher Anwendung habe ich es geschafft , die Weinreste rauszubekommen , dann ging es zur Einrichtung. Ich habe zur Eineichtung einmal einen 25 Kg Sack Kies geholt, mehrere Pflanzenkörbe (extra für Teichpflanzen ) , mehrere Teichpflanzen (wie z.B Rohrkolben, Schilf, Sumpfampfer und zwei weitere Sorten wo ich jetzt leider nicht mehr den Namen weiß ) und neun Pflastersteine aus Beton (9,5×20 ) geholt . Ich habe zunächst den Kies gut gewaschen damit die Kalkrückstände und der Feinstaub raus gehen , und damit das Wasser nachher nicht so extrem Trüb wird . Danach habe ich parallel Wasser und den Kies in den Weinfass getan . Daraufhin begann ich die Pflanzenkörbe schon mal mit etwas Kies zu bedecken ,damit die Pflanzen etwas höher stehen . Das hat einfach den Grund damit sich die Wurzeln besser verankern können.

eingerichtetes Weinfass, bereits mit Pflanzen bestückt

Danach habe ich in dem großem Pflanzenkorb die Teichpflanzen positioniert und dann mit dem Kies rund um jede Pflanze verteilt ,um diese zu stabilisieren. Der Rest machen dann die Pflanzen selber . Und das habe ich dann mit jeder Pflanze gemacht,dann begann ich , dann mit den Pflastersteinen (9,5×10 cm ) eine Art Steg zu bauen, damit ich die Pflanzenkörbe auf die jeweilige gewünschte Höhe darauf stellen konnte . Als ich dann damit fertig war , kontrollierte ich , ob sie auch stabil standen , damit nichts umkippen konnte . Ich begann dann die fertigen Pflanzenkörbe auf die gebauten Stege darauf zustellen . Als letzten Schritt habe ich noch ein paar Muschelblumen (Schwimmpflanze) hinzugefügt und fertig war das Ganze.

Nach ca. drei Wochen Einlaufzeit fing dann das Wasser an zu stinken . Ich dachte mir noch so ,,Hoffentlich muss ich nicht alles auseinander nehmen “ .Tja wie ich es mir gedacht hatte musste ich alles auseinander nehmen, um die Ursache herauszufinden, was da am gammeln war . Gesucht und gefunden zwei Teichpflanzen waren an am faulen bzw. deren Erde war am faulen . Ich habe dann die Pflanzen rausgeholt und sie gegen zwei weitere Teichpflanzen ausgetauscht und das komplette Wasser wurde gewechselt . Nach ca 3 Tagen habe ich dann einen Wassertest gemacht, um zu schauen wie stabil die Werte sind und die Werte waren stabil. Folgende Werte waren wurden gemessen: PH:7,3 No3: 3,4 / NO2:0 / GH:8 / KH:6 / No2 und No3 Ammoniak:0. Die Werte sind bis heute stabil . Und ich denke bald können die Medaka da einziehen. Im Umkehrschluss muss ich sagen es steckt Arbeit drinne, da ein Weinfass (Echtholz ) doch etwas anderes als ein Mörtelkübel oder eine Zinkwanne ist . Es ist mit mehr Arbeit verbunden , aber das lohnt sich es ist ein echter Hingucker und es hält ewig,wenn es einmal gut eingelaufen ist , dann läuft es stabil . Das war mein Projekt ich hoffe es hat euch gefallen .

Mit den besten Grüßen Alexander Barschfan Aqualive

(Porträt) Oryzias latipes „Aichi-ken“

Autor: Axel Eywill (D)

Vorwort

Wer sich mit dem japanischen Reisfisch etwas intensiver beschäftigt, den interessieren natürlich auch die Wild Populationen des japanischen Reisfisches. Leider finden diese national wie international kaum Beachtung da sie für viele eher farblos wirken und gerne als „graue Mäuse“ bezeichnet werden, was so allerdings nicht wirklich zutrifft. Generell haben Wildformen der Gattung Oryzias, also der Reisfische als solche keine weite Verbreitung in der Aquaristik. Abgesehen vom farbenprächtigen, sogenannten „Neon Reisfisch“ (Oryzias woworae). Irrtümlicherweise wird er auch ab und zu als Medaka angeboten, was in dem Fall einfach nicht stimmt. Er benötigt ganz andere Wasserparameter und Temperaturen als der japanische Reisfisch und ist deshalb nicht zu vergleichen.

Fundort Variante „Aichi-Ken“

Die Präfektur Aichi (愛知県, Aichi-ken) ist eine der Präfekturen Japans. Sie liegt in der Region Chūbu auf der Insel Honshū. Sitz der Präfekturverwaltung ist Nagoya. Die Präfektur Aichi befindet sich nahe dem Zentrum der japanischen Inselkette. Wo nun der genaue Fundort dieser Population lag und ob sie noch vorhanden ist, kann ich leider nicht sagen. Auf jeden Fall dürfte es eine der ältesten Stämme was Oryzias latipes in Deutschland betrifft sein. Ich bekam Nachzuchten dieser Fundortvariante von Oryzias latipes 2015 von meinem Killifischfreund Charly Rossmann.

Männchen von Oryzias latipes „Aichi-ken“

Dieser pflegte sie damals schon über 10 Jahre bei sich im Gartenteich. Auch heute hat er diese Population noch bei sich schwimmen. Da er auch in einer milden Region Deutschlands was die Winter betrifft (Metropolregion Rhein-Neckar) wohnt, konnte er sie die ganzen Jahre auch erfolgreich draußen überwintern lassen. Spätere Versuche auch Tiere im Haus Aquarium zu halten, waren teilweise wohl problematisch.

Teilaufnahme des Gartenteiches aus dem Jahr 2015 mit Oryzias latipes „Aichi Ken“ Bild & Copyright Christian Steinle

Besonderheiten bei der Haltung & Pflege

Auch ich habe es versucht, aber drin war dieser spezielle Stamm doch nicht so robust, und es kam zu Verlusten und leichten Krankheits Symtomen. Ich vermute es hängt damit zusammen, das man drin im Aquarium gewisse Abläufe einfach nicht bieten kann. Zum Beispiel natürliche Temperaturschwankungen usw. Deshalb halte ich sie seit 2015 auch ganzjährig draußen. Interessant dabei ist das sich die Population jedes Jahr anders entwickelt. Nicht jedes Jahr kommt gleichviel Nachwuchs hoch, so daß jede neue Outdoor Saison spannend ist. Ein wichtiges Thema ist hier sicher auch die Fütterung. Da sie ursprünglich in einem Gartenteich gehalten wurden, wo sie sehr viel Lebendfutter vorfanden, wurden sie nicht zusätzlcih gefüttert, waren also auch nicht an Trocken- oder Frostfutter gewöhnt. Da sich mir nur begrezte Möglichkeiten auf dem Balkon boten, habe ich sie dann auch nach und nach an Granulat Futter gewöhnt. Aber bis heute habe ich den Eindruck das sie es nur zögerlich annehmen. Im Gegensatz zu den Zuchtvarianten. Wichtig ist bei den Wildformen wie bei den Zuchtvarianten das man den pH Wert des Wassers im Auge behält. pH Werte unter 6.0 sind kritisch anzusehen, und können die Fische anfällig für Krankheiten machen. Außerdem kann es bei Freilandhaltung, zum Beispiel bei anhaltenden Regen schnell auch einmal zu einem pH Sturz im Teich kommen, der zu Verlusten führen kann. Reines Regenwasser sollte man also möglichst als Teichwasser vermeiden. Je nachdem wie das Wasser aus der Leitung kommt, kann eventuell eine Aufhärtung notwendig werden.

Oryzias latipes „Aichi – ken“ Gruppe kurz vor dem Umsetzen von oben betrachtet

Die Wildformen des japanischen Reisfisches sind alles andere, nur nicht „graue Mäuse“! Speziell während der Laichzeit die in der Natur in Japan von April bis Ende Oktober gehen kann, zeigen vor allem die Männchen in dieser Zeit bei Seitenansicht farbliche Merkmale die an Regenbogen Farben erinnern. Natürlich ist das bei der Draufsicht von oben nicht zu erkennen. Aber auch hier gibt es Unterschiede zwischen vereinzelten Populationen des japanischen Reisfisches. Zu den Wildformen wird es zu einem späteren Zeitpunkt einen eigenen Artikel geben.

Nachzucht von Oryzias latipes „Aichi-ken“

Nun die Populationen des japanischen Reisfisches lassen sich praktisch genau so nachziehen wie die daraus enstandenen Zuchtformen die wir wie die Japaner als Medaka bezeichnen. Das gilt auch für die Population von „Aichi-ken“. Nur mit dem Unterschied das es nicht immer indoor in einem Aquarium aus bereits erwähnten Gründen klappt. Für den Halter gibt es da unterschiedliche Optionen je nach Haltungsbedingungen und Möglichkeiten des Einzelnen. Den meisten Erfolg hatte ich in der Vergangenheit auf dem Balkon in einem Mörtelkübel mit 120 Litern, in dem der Stamm auch noch heute schwimmt und sich vermehrt. In den ersten Jahren hatte ich vor allem Wasserpest und Hornkraut in dem Behälter. Dort kamen natürlich auch immer genug Jungfische hoch, da sie natürlich genug Versteckmöglichkeiten vorfanden. Ob die „Aichi-ken“ nun agressiv Ihrem Nachwuchs nachstellen kann ich nicht beurteilen, da ich sie bisher nie gezielt nachgezogen hatte.

junge Oryizas latipes „Aichi-ken“ bereits ein paar Tage alt

Aktuell bin ich dazu übergegangen, hauptsächlich auf selbst enstehende Fadenalgenpolster zu setzen. Wie auch bei den Zuchtformen bevorzugen die Wildformen anscheinend natürliche Laichmedien, wenn diese vorhanden oder angeboten werden. Eier in sogenannten Laichmobs waren bei den „Aichi-ken“ selten zu finden. Dafür in den Fadenalgen. Mittlerweile sammel ich die Fadenalgen ab, und setze sie in eigene Schlupfbehälter und lasse dort der Natur ihren freien Lauf. Und das klappt meist sehr gut. Jetzt habe ich die „Aichi-ken“ seit 5 Jahren erfolgreich bei mir schwimmen, und ich erfreue mich immer noch an Ihnen!

UKIDAMA vom Gebrauchsgegenstand zur Medaka Teich Zierde

Autor: Axel Eywill (D)

In Japan ursprünglich größer als Schwimmer für Fischernetze aus Glas hergestellt. Sind Ukidama mittlerweile auch als kleinere Zierkugeln in Japan sehr beliebt. Man nutzt sie zum Beispiel dort in Medaka Miniteichen. Mittlerweile findet auch die internationale Medaka Fangemeinde außerhalb Japans immer mehr Gefallen an den teilweise handbemalten Kugeln für den Miniteich.

Orginal Ukidama in Japan als Schwimmer für Fischnetze

Geschichte

Um 1910 begann man in Japan die Glaskugeln als Schwimmer speziell für Netze in der Tiefsee Fischerei zu verwenden. Teilweise kamen sie auch aus Taiwan, Korea und China. Seit Jahren werden sie auch in Japan hergestellt. Im Japanischen sind die Schwimmer als Ukidama (浮 き 玉, Bojenkugeln) oder Bindama (ビ ン 玉, Glaskugeln) bekannt.

Mittlerweile gibt es auch japanische Firmen die kleinere Varianten für Privatleute herstellen. Oft aus Keramik, aber auch aus Glas. Die Glaskugeln werden teilweise in Kleinstauflage und in unterschiedlichen Größen hergestellt und sind oft handbemalt, also kleine Kunstwerke.

Dem Zauber dieser Kugeln bin ich erstmals 2018 in Lucca verfallen, während der dort stattfindenden italienischen Medaka Show. Roberto Pellegrini hatte sie in verschiedenen Medaka Show Teichen plaziert und auch Exemplare zum Kauf angeboten.

Ich habe mir damals welche mitgenommen. Allerdings aus Keramik. Neben dem Aussehen haben sie auch einen kleinen Nutzeffekt wie ich die letzten Winter feststellen konnte. Soweit überhaupt vorhanden, froren die Miniteiche nicht ganz zu. Dort wo sich die Kugeln befanden blieb der Miniteich um die Kugeln herum eisfrei. Allerdings waren die Winter bei mir nicht wirklich streng. Ich sehe die Kugeln auch nur als schöne Zierde oder Accessoire und gewissen Blickfang in den Medaka Kübeln!

Ukidama aus Keramik in Kombination mit Medaka

Wo bekommt man UKIDAMA?

Nun schwimmende Glas- oder Keramik Kugeln für Teiche bekommt man natürlich online oder teilweise auch in Garten Centern. Sicher teilweise auch günstiger als die japanischen Varianten. Aber ob sie den Reiz der japanischen Originale haben mag dahingestellt sein, und muss auch jeder für sich enscheiden.

UKIDAMA privat aus Japan importieren?

Aktuell bekommt man UKIDAMA in unterschiedlichen Größen und Material bei Roberto Pelegrini in seinem Online Shop, oder halt über japanische Freunde wie ich diesem Fall. Allerdings ist das auch so eine Sache. In Japan gibt es unterschiedliche Hersteller von UKIDAMA und meist kommen pro Kugel (speziell bei den Glaskugeln), noch Inlands Versandkosten in Japan dazu, die teilweise den Kaufpreis der jeweiligen Kugeln auch einmal übersteigen können. Nur bei Mehrbestellungen ist der Inlandsversand dann kostenlos.

Ukidama Sortiiment Keramik aus Japan

Aber auch die internationalen Versandkosten aus Japan sind nicht ganz billig, so das man schnell auch über den aktuellen Freibetrag für private Packetsendungen aus Japan (ACHTUNG! Gilt nur für Deutschland!) von derzeit umgerechnet 150 Euro kommt, zumal die Versandkosten mit in den Zollfreibetrag eingerechnet werden. Bei mir waren das gerade umgerechnet 34 Euro Versandkosten. Damit lag die Sendung über den Freibetrag und es wurden Zoll & EUSt. fällig. Also vorab den Wert in japanischen Yen umrechnen. Bei Zahlung via Paypal kommt noch die Währungsgebühr dazu, die ebenfalls in den Zollwert mit reinläuft. Also einige Dinge zu berücksichtigen.

Porträt „Medaka „Shinkai oder deep sea“

Autor: Axel Eywill (D)

Vorwort

Hier möchte ich versuchen einen Medaka Stamm etwas näher vorzustellen, da er doch in der internationalen Fangemeinde immer wieder einen gewissen „AHA Effekt“ auslöst, und sicher auch bei dem ein oder anderen Medaka Halter oder Neueinsteiger gewisse Begehrlichkeiten weckt!

Geschichte

Der Vorläufer des „Shinkai“ war wohl die Zuchtform „Marine blue“. Beide Farbformen wurden von Herrn Ryusei Nagaoka aus der Präfektur Hyogo entwickelt und herausgezüchtet. 2011 war „Marine Blue“ bereits weit verbreitet, allerdings schienen die im Hobby bis dahin vorhandenen Bestände vermehrt farbliche Defizite aufzuweisen. Daraufhin arbeitete Herr Nagaoka mit den Tieren weiter und so enstand ein paar Jahre später der Stamm „SHINKAI – Deep sea“.

„Marine Blue“ wurde anscheinend aus einem Ao Miyuki Stamm (stahlblau) herausgezüchtet und zeigt eine hellere Färbung als der blaue Miyuki.

Medaka „Marine blue“

Besonderheit des Stammes

Beide Stämme zeigen gleiche charakterische Merkmale wenn es um die Färbung in gewisser Umgebung geht. Sie wurden speziell für die Haltung in weißen Behältern gezüchtet, wo sie Ihre charakteristische teilweise leuchtend blaue Färbung (speziell bei jüngeren Tieren) zeigen. Hier zeigen sie teilweise auch ein recht intensiven Blau, das mit dem Alter etwas verblassen kann.

halbwüchsige Medaka „Shinkai – deep sea“

Eine Haltung in zum Beispiel dunklen oder schwarzen Behältern lässt sie regelrecht verblassen, und man könnte kaum glauben das es sich bei den Fischen um „Shinkai“ oder „Marine blue handelt. Bei beiden Stämmen ist eine intensive Selektion und Zusammenstellung der Zuchtgruppen aus meiner Sicht notwendig, da beim Nachwuchs auch Tiere herauskommen können, die wesentlich dunkler sind, oder teilweise auch sehr hell. Besonders spektakulär sind beide Stämme in Ihrer Jugendzeit.

adulte Medaka „Shinkai – deep sea“ auf dunklen Untergrund, darunter ein dunkles Tier

Das Medaka Magazin ist jetzt unter eigener Domain erreichbar!

Das kostenlose Online Medaka Magazin ist ab sofort unter einer eigenen Domain erreichbar. Die letzten Tage haben doch gezeigt, das interessante Beiträge auch für demensprechend internationale Leser sorgen. Natürlich befinden wir uns mit dem Magazin noch in den Kinderschuhen, aber wir sehen der Sache positiv entgegen! Ich und die anderen freuen uns jedenfalls auf viele zukünftige interessante Beiträge zum Thema „Medaka – japanischer Reisfisch“ und natürlich auch auf euch als Leser!

https://medakainsideinternational.com